„Kein Sudoku-Rätsel ist vor ihr sicher“Seniorin aus Hürth feiert 101. Geburtstag
Hürth – Ihren 101. Geburtstag feierte kürzlich Ursula Riebling, die in Hürth im Caritas-Seniorenzentrum St. Ursula lebt. Ihr 100. Geburtstag konnte dort im vergangenen Jahr unter strengen Corona-Bedingungen nur für eine Stunde gefeiert werden. Diesmal durfte die Familie – zwei Söhne mit ihren Ehefrauen und eine Enkelin – immerhin etwas länger zu Kaffee, Kuchen und einem Gläschen Sekt vorbeischauen.
Vom bewegten Leben der Jubilarin, die 1920 in Hinterpommern geboren wurde, berichtet ihr Sohn Klaus Riebling, der in Frechen lebt. Am Ende des Zweiten Weltkrieges, kurz nachdem er geboren wurde, musste Ursula Riebling fliehen. Ihr Mann Karl war nach Russland abkommandiert worden. „Sie bereitete mit ihren Eltern und Geschwistern einen Leiterwagen als Zweispänner so vor, dass die Alten und ich, das Baby, vor Nässe und Kälte einigermaßen geschützt waren“, berichtet Klaus Riebling.
Familie flüchtet wochenlang in Richtung Westen
Nach wochenlanger Flucht gen Westen, zu Fuß, auf den Waggons von Güterzügen oder mit sporadisch verkehrenden Personenzügen, erreichte Ursula Riebling mit ihrer Familie das 1000 Kilometer entfernte Ziel in Duisburg, wo Verwandtschaft ihres Mannes Karl lebte. Nachdem er aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, begann für die Familie ein Neuanfang.
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Karl Riebling wurde Lehrer, der zweite Sohn Uwe kam zur Welt, das Nachkriegsleben normalisierte sich. Karl Riebling starb 1998. Als sich die gesundheitlichen Probleme seiner Mutter häuften, holte Klaus Riebling sie zu sich in seine Nähe, nach Hürth.
Inzwischen hat sich die Jubilarin gut erholt. „Sie liest viel, und kein Sudoku-Rätsel ist vor ihr sicher“, berichtet Klaus Riebling. (rtz)