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Städtefreundschaft vereinbartHürther fuhren mit dem Feuerwehrwagen in die Ukraine

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Ein Feuerwehrfahrzeug brachte Bürgermeister Dirk Breuer seinem Amtskollegen Oleksandr Zozuly (2.v.r.) mit.

Hürth – Die Städte Hürth und Peremyschljany in der Westukraine rücken enger zusammen. Der Hauptausschuss beschloss einstimmig, einen Freundschaftsvertrag abzuschließen – eine Stufe unterhalb der Städtepartnerschaft. Der Vertrag soll Grundlage für intensivere Beziehungen zwischen der Bevölkerung, Vereinen und Schulen in den beiden Städten werden, er ist aber auch Voraussetzung zur Beantragung von Fördermitteln für künftige Projekte.

Begegnet sind sich die Vertreter beider Städte in der Vergangenheit häufiger. Peremyschljany ist Partnerstadt der polnischen Stadt Skawina bei Krakau, mit der auch Hürth seit 25 Jahren eine Städtepartnerschaft pflegt. „Bei den unterschiedlichen Aktivitäten wurden bereits Kontakte geknüpft“, so Bürgermeister Dirk Breuer. Nun werde der fruchtbare „Ringaustausch“ auf eine vertragliche Basis gestellt.

Hürth: Wirtschaftsministerium unterstützt die neue Städtefreundschaft

Peremyschljany liegt 46 Kilometer südöstlich von Lemberg am Flüsschen Hnyla Lypa. Der Ort wurde 1437 erstmals erwähnt, erhielt 1623 das Stadtrecht und wurde später zu einem jüdischen Zentrum. Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Stadt zu Polen und wurde im Zweiten Weltkrieg kurzzeitig von der Sowjetunion, dann bis 1944 von Deutschland besetzt. Die Nationalsozialisten errichteten dort ein Ghetto und richteten im Mai 1943 ein Massaker unter der jüdischen Bevölkerung an. Nach Kriegsende wurde Peremyschljany der Sowjetrepublik Ukraine zugeschlagen und ist seit 1991 Teil der heutigen Ukraine. Der ländlich geprägte Kreis Peremyschljany hat 40 000 Einwohner, der Ort selbst etwa 7100.

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Beim Stadtfest zum 40. Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte konnte Bürgermeister Dirk Breuer 2018 auch seinen Amtskollegen Oleksandr Zozuly in Hürth begrüßen. Im Mai 2019 folgte eine Delegation aus Hürth einer Einladung in die Ukraine und verabredete dort Projekte zur Förderung der städtischen Infrastruktur. Breuer: „Uns geht es auch darum, die junge Demokratie zu stärken.“ Unterstützt werden die Hürther dabei vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Bei einer weiteren Reise im Oktober 2019 brachten die Hürther ein Feuerwehrfahrzeug sowie Mobiliar, Computer und Monitore für Schulen mit nach Peremyschljany. Im vergangenen Juni trafen sich Verwaltungsvertreter beider Städte zu einem digitalen Workshop per Videokonferenz. Der Freundschaftsvertrag soll beim Erntedankempfang in Hürth am 7. Oktober unterzeichnet werden.