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Erstmals seit zehn JahrenHundesteuer in Hürth wird 2022 kräftig erhöht

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Die Steuermarke für Hunde kostet bald mehr.

Hürth – Hundebesitzer werden vom kommenden Jahr an für ihre Vierbeiner tiefer in die Tasche greifen müssen. Der Finanzausschuss beschloss einstimmig, dass die Hundesteuer 2022 erhöht werden soll – und zwar um bis zu 15,8 Prozent. Für sogenannte Kampfhunde soll die Steuer sogar um bis zu 18,5 Prozent steigen.

Zurzeit zahlen Hürther 76 Euro pro Hund und Jahr, bei zwei Hunden erhöht sich der Betrag auf 88 Euro pro Tier und ab drei Hunden auf 101 Euro. Die Verwaltung verweist darauf, dass die Steuer, die auch dazu dient, die Zahl der Hunde zu begrenzen, seit 2011 nicht mehr erhöht worden sei, während die Lebenshaltungskosten in diesem Zeitraum laut Statistischem Bundesamt um 15,3 Prozent gestiegen seien.

Um den Verwaltungsaufwand gering zu halten, schlug Kämmerer Marco Dederichs vor, die Steuer einheitlich um zwölf Euro pro Hund zu erhöhen. Ein Hund kostet dann 88 Euro, ab zwei Hunden müssen 100 Euro pro Tier berappt werden und ab drei Hunden 113 Euro.

In Hürth sind aktuell 4117 Hunde angemeldet

Halter von potenziell gefährlichen Hunden sollen pauschal 100 Euro mehr bezahlen. Die Steuer für einen Kampfhund steigt damit auf 640 Euro, ab zwei Hunden müssen 739 und ab drei Hunden 837 Euro pro Tier bezahlt werden – der höchste Steuersatz allerdings nur auf dem Papier, denn mehr als zwei Kampfhunde hat kein Hundehalter angemeldet.

Aktuell sind in Hürth 4117 Hunde registriert, davon 31 gefährliche Hunde. Die Zahl der Vierbeiner lag damit um 157 über dem Vorjahr. Dem Kämmerer bringt die Steuererhöhung knapp 337.000 Euro in die Stadtkasse. Die Mehreinnahmen beziffert Dederichs auf gut 51.000 Euro.

Er verweist darauf, dass Hürth auch mit den neuen Hundesteuersätzen im Vergleich immer noch am unteren Ende der Kommunen im Rhein-Erft-Kreis liege. Nur in Frechen und Wesseling sei die Hundehaltung günstiger. An der Spitze liegen nach Angaben der Kämmerei Bedburg und Bergheim mit 120 Euro für einen Hund. Jedoch verzichten die Städte Bergheim, Brühl, Kerpen und Pulheim auf die Erhebung einer Kampfhundesteuer.

Hürth: Knapp 100 Hundehalter zahlen ermäßigte oder gar keine Hundesteuer

Der Finanzausschuss trug die Erhöhung der Hundesteuer ohne große Diskussion mit. Martin Grabmann (FDP/FWH) schlug aber vor, die Steuer künftig in engeren Abständen neu zu kalkulieren. „Die Steuer auf einen Schlag um 15 bis 18 Prozent zu erhöhen, trifft den einen oder anderen Halter möglicherweise über Gebühr“, sagte Grabmann.

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AfD-Ratsherr Norbert Raatz regte eine Staffelung der Hundesteuer nach Einkommen an, damit sich auch die Rentnerin mit kleiner Rente den vierbeinigen Freund noch leisten könne. Kämmerer Dederichs hielt dem entgegen, dass es laut Satzung bereits Steuerbefreiungen oder -ermäßigungen für Hundehalter mit geringem Einkommen oder in Grundsicherung gebe. So werde zurzeit in 42 Fällen gar keine Steuer und in 56 Fällen eine ermäßigte Hundesteuer bezahlt. Dederichs: „Die Ermäßigung gibt es nach wie vor.“