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100 leerstehende HäuserBürger fordert Eingreifen der Stadt Kerpen

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Die Grünen wollen gegen Leerstände bei Wohnhäusern und Gewerbeimmobilien – hier in der Stiftstraße – vorgehen.

Kerpen – Ein leerstehendes Haus auf der Rolshausener Straße, eines Am Schlosspark, eines auf der Heerstraße und so weiter . . . Akribisch hat ein Türnicher Bürger aufgelistet, wo in den drei Ortsteilen Türnich, Brüggen, Balkhausen Wohnhäuser teilweise schon seit Jahren leerstehen. Der Mann, der ungenannt bleiben möchte, hält dies angesichts der aktuellen Wohnraumknappheit für ein Unding, das die Stadt nicht zulassen dürfe.

„Wenn ich die Zahl für Türnich, Brüggen, Balkhausen auf das ganze Stadtgebiet hochrechne, komme ich auf rund 100 Häuser in Kerpen, die einfach leer stehend gelassen werden.“ Über die Motive der Eigentümer dafür könne er nur mutmaßen: „Manche wollen vielleicht einfach keinen Ärger mit Mietern haben.“

Vorbild Tübingen: Wo Vermieter für Leerstand Bußgeld zahlen sollten

Wie auch immer, die Stadt müsse dagegen vorgehen, findet der Mann und verweist auf das Beispiel der Stadt Tübingen. Unter dem umstrittenen Oberbürgermeister Boris Palmer – der wegen anderer Dinge mit seiner grünen Partei im Clinch liegt – hatte die Stadt 2016 beschlossen, Eigentümer leerstehender Wohnungen anzuschreiben und diesen mit einem Bußgeld bis zu 50.000 Euro zu drohen, wenn sie ihre Wohnungen länger als sechs Monate leerstehen lassen.

„Allein die Androhung hat schon einiges in Bewegung gebracht“, erinnerte sich seinerzeit Palmer. Viele Wohnungen seien daraufhin von ihren Eigentümern wieder vermietet worden, ohne dass die Stadt habe weiter eingreifen müssen.

Auch Gewerbeimmobilien in Kerpen sollen unter die Lupe genommen werden

So etwas müsse auch in Kerpen geschehen, findet der Türnicher Bürger. Bei der Stadt stößt er dabei aber nicht auf Zustimmung: Zwar wäre es aufgrund des Wohnraumstärkungsgesetzes möglich, solche Zwangsmaßnahmen auch in Kerpen zu ergreifen, sagt Stadtsprecher Harald Stingl. Doch im Moment denke die Stadt nicht daran. Es lägen auch keine Zahlen vor, wie viele Wohnungen in Kerpen leerstünden.

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Die Kerpener Grünen dagegen können dem Ansinnen einiges abgewinnen. So sei es sinnvoll, wenn die Stadt bei Leerständen stärker regulierend eingreifen würde, findet der Stadtverordnete Bernd Krings. Man wolle demnächst einen entsprechenden Antrag stellen und hoffe auf Zustimmung im Rat. Dabei werde es nicht nur um privaten Wohnraum, sondern auch um gewerbliche Immobilien gehen.