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Angebot von Kölner InvestorStadt Kerpen will Erftlagune nicht für 1 Euro verkaufen

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Auf dem Foto sind Badegäste in der Erftlagune zu sehen.

Die Stadtverwaltung will die Erftlagune als Freizeitbad für die Bürger erhalten.

Ein Kölner Investor wollte die Erftlagunge zu einer Art Fitnessstudio-Bad umbauen. Kämmerer Thomas Schaaf will einen Verkauf künftig nicht ausschließen.

Ein Verkauf der Erftlagune in Kerpen an einen privaten Investor ist vom Tisch – fürs erste jedenfalls. Zumindest will die Stadtverwaltung diesen Plan aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nicht weiter verfolgen und empfiehlt den Politikern, sich dieser Position anzuschließen; so steht es in einer Vorlage für zwei politische Gremien in dieser und in der kommenden Woche. Es soll als Familienbad erhalten bleiben.

Es gilt als wahrscheinlich, dass sich die Ratsmitglieder im Haupt- und Finanzausschuss am 12. März und eine Woche darauf in der Ratssitzung der Empfehlung der Verwaltungsspitze um Bürgermeister Dieter Spürck (CDU) anschließen.

Kölner Investor will Erftlagune zu einer Art Fitnessstudio-Bad umbauen

Allein Kämmerer Thomas Schaaf möchte die Pläne einer Privatisierung des Bades nicht in der Schublade verschwinden lassen. Um die Finanzen der Kolpingstadt auf gesündere Füße zu stellen, sei ein Verkauf der Erftlagune immer eine Option.

Mit dem zu erwartenden Beschluss steht auch fest, dass sich ein Kölner Immobilien-Unternehmen seine Überlegungen, die Erftlagune zu einer Art Fitnessstudio-Bad umzubauen, verabschieden muss. Es wollte zwischen zwei und drei Millionen Euro in die Modernisierung investieren und mit einer bekannten Schwimmschule kooperieren. Geboten hat der Investor der Stadt einen symbolischen Betrag von 1 Euro.

Den Verkehrswert beziffert die Verwaltung auf rund 4,2 Millionen Euro. Wert und Kaufangebot stünden in keinem Verhältnis zueinander, heißt es in dem Papier, über das in nicht-öffentlicher Sitzung beraten wird und das unserer Redaktion vorliegt. Die Stadt bezuschusst den Betrieb des Bades jedes Jahr mit rund einer Million Euro, mehr als 100.000 Badegäste besuchen die Erftlagune jedes Jahr.

Die Öffentlichkeit wäre in den Plänen des Investors und der beteiligten Schwimmschule aber ausgeschlossen worden. Und auch wenn in naher Zukunft größere Investitionen für die Stadt anstehen, sei ein Verkauf zu diesem Preis unwirtschaftlich, heißt es weiter. Die Lüftungsanlage und der Parkplatz müssen erneuert werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass Kerpen die Erftlagune abstoßen will

Zwar hätte das Schulschwimmen weiter dort stattfinden können (sechs Schulen nutzen das Bad dafür) – allerdings hätte die Stadt dafür das gesamte Becken mieten müssen, und das zu einem deutlich höheren Preis als er derzeit intern kalkuliert wird. Komplett entfallen wäre die Abnahme von Abzeichen, bei denen der Sprung von einem Turm vorgesehen ist. Der Investor wollte den Sprungturm abbauen und zudem die Wassertiefe auf 1,40 Meter begrenzen. Solche Schwimmabzeichen wären folglich nur noch im Sommer im Freibad in Türnich möglich gewesen.

Der Kölner Investor will zudem die Rutsche entfernen, das Sommerbecken und den Strömungskanal zurückbauen und stattdessen eine Turnhalle für Kurse und Padel-Courts bauen. Zudem plant er, das Außenbecker für Surfer auszubauen und im Außenbereich Solaranlagen zu installieren. Städtisches Personal könnte womöglich übernommen werden.

Überlegungen, die Erftlagune abzustoßen, reichen weit zurück. 2011 beispielsweise hatte die Stadt Kerpen auf Basis eines Interessenbekundungsverfahrens abgeklopft, ob es Interessenten für den Kauf des Bades gibt.