Regenerative EnergieBald soll es mehr Windräder in Kerpen geben
Kerpen – Kerpen macht Dampf beim Windkraftausbau. So kann man die jüngsten Zeichen aus der Politik deuten. Im Planungsausschuss stimmten die Mitglieder nun einstimmig dafür, die Planung von Windrädern im Stadtgebiet vorzuziehen. Statt im November soll nun im September über mögliche neue Standorte und Genehmigungsverfahren weiterverhandelt werden. Das bestätigte Jörg Mackeprang, Abteilungsleiter für Planung, Verkehr und Umwelt in der Stadtverwaltung.
Er ist allerdings skeptisch, ob die Stadtverwaltung schon bis September alle Umweltgutachten, die nötig für eine Genehmigung sind, zusammenbekommen kann. Dann würde doch erst im November weiterverhandelt. Zurzeit gibt es im gesamten Stadtgebiet nur vier Windräder, zwei bei Buir und zwei in der Nähe von Blatzheim. „Wir haben Flächen ohne Ende in Kerpen, aber durch die Bestimmungen für den Militärflughafen in Nörvenich und damit zusammenhängende Regelung für das Radar, können wir viele nicht nutzen“, berichtet Mackeprang.
Der politische Wille für regenerative Energien wächst
Aber der politische Wille für regenerative Energien wächst angesichts der herannahenden Klimakatastrophe auch in Kerpen. Und für Kerpen gibt es neuerdings Einzelfallprüfungen, um die militärischen Auflagen zu erfüllen. So entstehen Baumöglichkeiten.Derzeit plant Frechen schon, auf dem Marienfeld vier Windräder aufzustellen. In Kerpen gebe es laut Stadt Überlegungen, drei Windräder in der Nähe des Türnicher Gewerbegebietes zu errichten.
Der Blick auf den Papsthügel soll nicht beeinträchtigt und die nötigen Abstände zu Naturgebieten eingehalten werden. Weitere drei Windräder sollen oben auf der Berrenrather Börde östlich von Türnich installiert werden. Mit deren Bau könne noch in diesem Jahr begonnen werden, so Mackeprang.
Kerpen-Buir: Fünf Windmühlen sind gewünscht
Weitere fünf Windmühlen sind am anderen Ende der Stadt, östlich von Buir gewünscht. Ein Antrag liege bei der Stadt schon vor. Es sei möglich, dass die Windräder ab 2023 aufgerichtet würden, so Mackeprang. Kapazitäten gebe es sicherlich auch noch im Gebiet um Manheim-alt in der Nähe des Tagebaus Hambach. Doch da herrsche zurzeit noch Bergrecht, sodass die Stadt keine Bebauungspläne aufstellen könne, erläutert der Verwaltungsmann. Insgesamt sind also elf neue Anlagen in den kommenden Jahren weit übers Stadtgebiet verteilt möglich.
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Ob die alten Standorte bei Buir und Blatzheim aber repowert, das heißt mit neuen Mühlen bestückt, werden können, sei fraglich, da sie zum Teil nach der aktuellen Rechtslage zu nah an einer Siedlungsfläche lägen, Mackeprang. Für die Stadt lohne sich der Bau von Windanlagen jedenfalls. Auch die Bürger könnten partizipieren, denn die Betreiber würden häufig auch Finanzierungsmodelle anbieten, an denen Bürger sich direkt beteiligen können.