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„Habe es nicht gewusst!“Erbstück aus Kerpen fliegt bei „Bares für Rares“ auf

Lesezeit 3 Minuten
Der Verkäufer aus Kerpen (M.) mit Horst Lichter (l.) und Experte Colmar Schulte-Goltz (r.) bei „Bares für Rares“.

Der Verkäufer aus Kerpen (M.) mit Horst Lichter (l.) und Experte Colmar Schulte-Goltz (r.) bei „Bares für Rares“.

Der Opa habe immer gesagt, er solle vorsichtig mit dem guten Stück sein, erinnerte sich der Verkäufer aus Kerpen.

Torsten Peters aus Kerpen im Rhein-Erft-Kreis ist am Dienstag (25. Februar) mit einem besonderen Erbstück zu „Bares für Rares“ gekommen. Bei seinem Opa habe das gute Stück immer auf dem Kamin gestanden, erzählte der 63-Jährige im Vorfeld der ZDF-Sendung.

Die Figur habe neben den ganzen anderen Jagdutensilien gestanden. „Das war schon beeindruckend“, erinnert sich Peters. Er selber habe jedoch weder Kamin noch Jagdfiguren, weshalb er das Erbstück nun verkaufen wolle.

„Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter zeigt sich begeistert

„Junge, Junge, das sieht aber interessant aus“, fand Moderator Horst Lichter. „Ist das nicht die Göttin der Jagd?“ Eine Vermutung, mit der Lichter genau ins Schwarze traf. Tatsächlich handelte es sich um eine Plastik von der Göttin Diana. „Mein Opa war Jäger, der hatte ganz viele Jagdtrophäen“, berichtete Torsten Peters aus Kerpen.

Colmar Schulte-Goltz zeigte sich direkt begeistert von dem Verkaufsobjekt. „Eine wunderschöne Figur, die Sie mitgebracht haben. Die ist wirklich großartig!“, begann der Kunsthistoriker seine Expertise für „Bares für Rares“.

„Bares für Rares“-Experte über Künstler Alois Mayer

Der Entwurf stamme von Künstler Alois Mayer aus Füssen, der sich vor allem mit großen Standbildern berühmter Persönlichkeiten einen Namen gemacht habe, so der Experte. Unter anderem habe er Denkmäler für Bismarck oder für Kaiser Wilhelm geschaffen. Aber auch für seine Statuetten aus der griechischen Mythologie, wie hier Göttin Diana, sei Mayer bekannt gewesen.

Die Figur aus Kerpen stamme vermutlich aus einer Zeit um 1900, vermutete Colmar Schulte-Goltz. Es handele sich aber leider nicht um eine Bronze, sondern eine Plastik aus Gips, mit Kupfer patiniert. Der Sockel habe mit der Zeit sehr gelitten und zeige diverse Beschädigungen auf. An der Figur selber seien kleine Korrosionen an der dünnen Kupferschicht zu entdecken.

Bittere Enttäuschung bei „Bares für Rares“ – Horst Lichter: „Schade“

„Schade, ich hätte dir eine echte Bronze gegönnt“, fasst Horst Lichter die Enttäuschung in der Expertise von „Bares für Rares“ zusammen. Ein Wunsch, den der Frührentner aus Kerpen nur beipflichten konnte. Konnte er dennoch auf die 500 bis 1000 Euro hoffen, die sich Torsten Peters als Wunschpreis vorgestellt hatte?

Es bleibe ja eine Galvanoplastik, weshalb er „realistisch“ bleiben müsse, dämpfte der Experte die Erwartungen. Die Expertenschätzung kam mit einem Preis zwischen 500 und 580 Euro dem Wunschpreis denn doch zumindest nah.

Die Figur aus Kerpen war nicht ganz das, was erwartet.

Die Figur aus Kerpen war nicht ganz das, was erwartet.

Dennoch aber eine böse Überraschung für den Kerpener. „Ich fand es total aufregend, was der Experte gesagt hat“, gestand Torsten Peters. „Mein Wissen war eigentlich immer, es sei sehr wertvoll. Aber er hat mich ja jetzt aufgeklärt bezüglich der Materialien. Natürlich auch bestätigt, dass es alt ist. Schon interessant. Jetzt bin ich mal gespannt, was die Händler sagen.“

Die Händlerinnen und Händler von „Bares für Rares“ konfrontierten Peters jedoch direkt mit dem Verdacht, dass es sich hier nicht um eine echte Bronze handelte, sondern eher um die „günstigere Variante“, so Walter Lehnertz.

„Bares für Rares“: Gebote deutlich unter Expertenschätzung – Kerpener verkauft dennoch

„Ja, das habe ich vorhin auch gelernt“, musste der 63-Jährige zugeben. „Aber ich habe das nicht gewusst!“, beteuerte er. Der Opa habe immer gesagt, er solle aufpassen mit der Figur, die sei sehr wertvoll.

Ganz ohne Gebote blieb es dann aber doch nicht. Waldi startete mit 80 Euro, Wolfgang Pauritsch verdoppelte auf 160. Auch Jos van Katwijk stieg mit ein. Bei 300 Euro von van Katwijk schien dann aber endgültig Schluss – ein Preis, der sogar noch deutlich unter der Expertenschätzung von rund 500 Euro lag. Dennoch zeigte sich der Kerpener zufrieden und schlug ein.