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„BM“ soll verschwindenBürgermeister Spürck will eigenes Autokennzeichen für Kerpen

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Auf dem Foto ist ein Ortseingangsschild nach Kerpen zu sehen.

Auf dem Ortseingangsschild steht Kerpen – so soll es auch auf den Autokennzeichen sein. Zumindest Bürgermeister Dieter Spürck verfolgt diesen Plan.

Der CDU-Politiker ist eines der Gesichter einer Kampagne, die sich zum Ziel macht, mehr Lokalpatriotismus zu zeigen.

Kerpen möchte sich vom Rhein-Erft-Kreis lösen – zumindest in einer Hinsicht. Und die ist für viele, die in Kerpen ein Auto oder einen anderen fahrbaren Untersatz haben, nicht gänzlich unbedeutend. Es geht um das Kennzeichen. Als kreisangehörige Stadt erhalten sie wie Bürgerinnen und Bürger der anderen neun Städte von der Zulassungsstelle eines mit „BM“. Was mitunter zu übler Verhöhnung der Menschen mit ebendiesem Kennzeichen führt, die in „BM“ die Abkürzung für „Bereifte Mörder“ sehen.

Dies ist aber offenbar weitaus weniger der Grund, weshalb Bürgermeister Dieter Spürck (CDU) mit einem eigenen Buchstabenkürzel liebäugelt. Er setzt sich mit 13 anderen Amtskollegen dafür ein, dass ihre Städte jeweils eigene Kennzeichen erhalten. Kerpen also künftig als „KER“ auf den Kennzeichen erscheint. Die „Bild“ zitiert ihn: „KER für die ,Schumacher-Stadt' würde nicht nur die Rennsportbegeisterten in der größten Stadt des Rhein-Erft-Kreises freuen.“ Michael Schumacher hat in der Kolpingstadt seine Karriere als Rennfahrer gestartet.

Auch alle anderen acht Städte im Kreis könnten sich vom „BM“ trennen

Damit Kerpener tatsächlich auf ihrem Nummernschild nach außen deutlich machen können, dass sie (stolze) Kerpenerinnen und Kerpener sind, müsste die Fahrzeugzulassungs-Verordnung (FZV) geändert werden. Ein Bundesland müsste diese Änderung beim Bund beantragen. „Um ein kommunales Interesse zu dokumentieren, wäre ein Gemeinde- beziehungsweise Stadtratsbeschluss förderlich“, sagt Prof. Dr. Ralf Borchert von der Hochschule Heilbronn, der die Initiative unterstützt.

Auf dem Foto ist Kerpens Bürgermeister Dieter Spürck zu sehen.

Bürgermeister Dieter Spürck schwört auf „KER“.

Laut „Bild“-Zeitung kämen auch acht weitere Städte im Rhein-Erft-Kreis für ein eigenes Kennzeichen infrage: Bedburg (BEB), Brühl (BRÜ), Elsdorf (ELS), Erftstadt (ERF), Frechen (FRE), Hürth (HÜR), Pulheim (PU), Wesseling (WSL). Allein Bergheimer würden dann weiter mit einem BM-Kennzeichen fahren. (jtü)