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RennsportlegendeMichael Schumacher könnte doch noch Ehrenbürger von Kerpen werden

Lesezeit 2 Minuten
Michael Schumacher neben einem Ferrari.

Der Stadtrat beschäftigt sich erneut mit der Ehrenbürgerschaft von Michael Schumacher.

Bisher ist Michael Schumacher mit einer Straße geehrt worden. Die Stadt lässt nun die Politik entscheiden, ob er der erste Ehrenbürger wird.

Lange Zeit war es still um Michael Schumacher in seiner ehemaligen Heimatstadt Kerpen. Der siebenfache Formel-Eins-Weltmeister, der im Dezember 2013 beim Skifahren schwer stürzte und über dessen Gesundheitszustand Stillschweigen bewahrt wird, kam in der öffentlichen Diskussion in Kerpen nicht vor. Um die Jahreswende änderte sich dies und ein Wort dominierte die Debatte um Kerpens berühmten Sohn: das Wort Ehrenbürgerschaft. Die Politik lieferte Argumente für und gegen eine mögliche Ehrenbürgerschaft für Schumacher.

Bürgermeister Dieter Spürck (CDU) zeigte sich nicht grundsätzlich abgeneigt, den Rennfahrer zum Ehrenbürger der Kolpingstadt zu machen. Es gab nur ein Problem: Kerpen hat keine Ehrenbürgersatzung. Nun will die Verwaltung den Stadtrat entscheiden lassen, ob und wie Michael Schumacher zum Ehrenbürger von Kerpen werden könnte.

Schumacher machte Kerpen mit seinen Leistungen bekannt

Als Entscheidungshilfe soll den Ratsmitgliedern dabei die nordrhein-westfälische Gemeindeordnung dienen. Diese regelt klar, unter welchen Umständen Kommunen an Bürger das Ehrenbürgerrecht verleihen können. In der Gemeindeordnung heißt es etwa, dass sich Persönlichkeiten besonders um die Gemeinde verdient gemacht haben müssen. Ein potenzieller Ehrenbürger muss sich „weit über das übliche Maß hinaus“ für die Kommune eingesetzt haben.

Allerdings räumt das Kommunalrecht der Kommune hier einen weiten Beurteilungsspielraum zu – und schränkt gleichzeitig die Entscheidungsfreiheit deutlich ein. Denn allgemeine Verdienste um den Staat, die Gesellschaft, die Wissenschaft, die Kunst oder den Sport gelten nicht als Kriterien für die Ehrenbürgerwürde – es sei denn, es gibt einen Bezug dieser Verdienste zur Kommune.

Im Januar sagte Bürgermeister Spürck der Redaktion auf Anfrage, dass es eine politische Frage sei, ob die Stadt Schumacher nach seinem Karriereende ein Denkmal setze. Alleine entscheiden könne er das nicht. Spürck sagte aber auch: „Michael Schumacher ist zweifellos einer der verdientesten Menschen aus Kerpen. Mit seinen sportlichen Leistungen hat er dazu beigetragen, den Namen der Kolpingstadt in der Welt bekannt zu machen.“

Bisher gibt es in Kerpen keine Regeln für Ehrenbürgerschaften. Intern gibt es lediglich eine Richtlinie, die sich mit der Ehrung des kommunalpolitischen Engagements befasst. Schon 2006 beschäftigte sich der Stadtrat damit, ob Kerpen eine Ehrenbürgersatzung erhalten soll. Ein entsprechender Antrag ist damals aber abgelehnt worden.