„Camp For 'Future'“CDU ist strikt gegen ein Camp im Park in Kerpen
Kerpen-Buir – Wegen der geplanten, mehrtägigen Demonstration „Camp For »Future«“ im Park an der Buirer Grundschule (18. bis 29. August) schlagen die Wellen weiter hoch.
Die BUND-Jugend hatte zunächst erfolglos versucht, dort ein Zeltlager für Jugendliche genehmigt zu bekommen, nun beruft sich die Umweltschutzorganisation auf das Demonstrationsrecht.
CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Ripp hingegen warnt: „Gerade die Ereignisse in Hamburg, aber auch die Erfahrungen früherer Camps und Aktionen rund um den Tagebau Hambach belegen, dass sich gewaltbereite Anarchisten unter die friedlichen Demonstranten mischen und von dort aus Gewalt gegen Sachen und Personen ausüben. Dies können und wollen wir nicht akzeptieren.“
Wer dieses BUND-Camp in den Zeitraum lege, in dem auch andere Protestaktionen geplant seien, „der nimmt auch billigend in Kauf, dass solche Veranstaltungen missbraucht werden und eskalieren“, sagt Ripp. Der Ort neben Kindergarten, Grundschule und Pferdetherapiezentrum sei ungeeignet.
Dem widersprechen die Mitglieder der Initiative „Buirer für Buir“. Sie halten die Wiese „für besonders geeignet“, denn sie grenze nicht direkt an die Wohnbebauung. Außerdem könnten die Jugendlichen bei Gewittern Schutz in der benachbarten Turnhalle suchen.
Im Übrigen werde der Platz auch anderen Vereinen zur Verfügung gestellt und die Wiesen befänden sich geschützt im Inneren des Parks.
Nicht zuletzt sei der Park „ein idealer Ort für ein Angebot der Begegnung“ zwischen den klimapolitisch engagierten Jugendlichen und Buirern. Obwohl überzeugt vom Konzept des Camps habe die Stadt keine anderen Flächen angeboten.
Die Initiative warnt davor, Ängste zu schüren: „Demokratische Auseinandersetzung gefährdet die öffentliche Sicherheit und Ordnung nicht.“
„Sicherheit nicht gefährdet“
Die Grünen sind ebenfalls vom friedlichen Charakter des Zeltlagers überzeugt. Es gehe um einen „friedlichen Bürgerdialog“ mit Workshops, Podiumsdiskussion und Exkursionen, betont Grünen-Vorstandssprecherin Sabine Bresser: „Die Sicherheit und Ordnung in Buir auf dem Festplatz ist somit weder generell noch ernstzunehmend gefährdet.“
Stefan Förster von der BUND-Jugend betont, man habe die Stadt schon am 18. März angeschrieben und am 8. Mai ein ausführliches Gespräch mit der Verwaltungsspitze geführt. Dabei habe man auch nach Alternativen gefragt, bislang aber keine aufgezeigt bekommen.
Auch sei man bereit gewesen, das Camp geringfügig zu verschieben, um den Schulbetrieb nicht zu stören. Mutmaßungen, die öffentliche Sicherheit könnte beeinträchtigt werden, weist Förster zurück: „Wir organisieren ein Camp für junge Menschen, die friedlich demonstrieren wollen.“