Vogelsanger Wäldchen droht AbholzungErinnerungen an den Hambacher Forst werden wach
- Dem Vogelsanger Wäldchen droht die Abholzung.
- „Ich habe Angst“, sagt Jutta Schnütgen-Weber vom BUND Kerpen.
- Droht nun ein ähnliches Szenario wie im Hambacher Forst?
Kerpen-Buir – Das Vogelsanger Wäldchen, eine Art kleiner Bruder des nahe gelegenen Hambacher Forstes, war vor etwa zwei Jahren Kulisse der größten Proteste von Klimaschützern, die die Region jemals gesehen hat. Etwa 50.000 Menschen aus dem In- und Ausland pilgerten damals an dem sonnigen Herbsttag an das Vogelsanger Wäldchen, um gegen die Abholzung des Hambacher Waldes und die Klimapolitik der Regierung zu demonstrieren. Nun drohen dem Vogelsanger Wäldchen selbst die Kettensäge und der Bagger.
Das befürchtet Jutta Schnütgen-Weber von der BUND-Ortsgruppe Kerpen. Und auch auf die Buirer käme einiges zu, folgt man den Plänen zum Quarzsandabbau, die gerade von der Bezirksregierung ausgelegt worden sind. Darin taucht eine Fläche als „genehmigte Abgrabung“ für eine Kiesgrube auf, die bis an die Ortsgrenze von Buir reicht. Wenn man von Manheim-alt auf Buir und dann an der T-Kreuzung links auf den Buirer Bahnhof zufährt, dann befindet sich die Fläche rechter Hand.
„Habe Angst um die Zukunft des Vogelsanger Wäldchens“
Sie reicht bis an den Lärmschutzwall heran, auf dem die Photovoltaikanlage steht. Die Kiesgrubenpläne hatten vor 20 Jahren schon für Aufruhr in Buir gesorgt. Mit 90 Hektar sei das geplante Loch fast so groß wie Buir selbst, hieß es damals. Eines gilt laut Schnütgen-Weber damals wie heute: „Ich habe Angst um die Zukunft des Vogelsanger Wäldchens. Als Naturschützerin hat man immer große Sorge, wenn plötzlich in Plänen eine angeblich genehmigte Abgrabung wieder auftaucht. Natürlich befürchten wir, dass das dann eines Tages auch passieren wird.“
Deshalb will der BUND nun bei der Bezirksregierung vorstellig werden, sagt Schnütgen-Weber. Auch sonst gebe es bei den Plänen zu den benachbarten Kiesgruben noch viele Fragezeichen aus Umweltsicht.
Das könnte Sie auch interessieren:
In ihrer offiziellen Stellungnahme werde sie die „endgültige Streichung dieser Fläche aus den Plankarten fordern“, so Schnütgen-Weber: „Unser Ziel ist es, die Steinheide und den Hambacher Wald mit Naturflächen zu verbinden. Das geht nicht, wenn gleichzeitig dauerhaft Kiesgruben in dem dafür benötigten Gebiet angelegt werden. Die Restwälder im Tagebauvorfeld müssen vernetzt werden. Wald und landwirtschaftliche Fläche müssen erhalten bleiben.“
Eine Anfrage dieser Zeitung bei der Bezirksregierung zu den Plänen für die Kiesgrube blieb Dienstagnachmittag unbeantwortet.