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Spaziergang am SonntagVerein Drei Rosen legt einen Lehrpfad im Hambacher Forst an

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Infostände für einen Lehrpfad baut der Aachener Verein Drei Rosen im Hambacher Wald.

Kerpen – Die Hainbuche heißt „Hanna“, die Eiche „Erika“, die Birke „Babsi“ und der Kastanienbaum „Kara“ – Gleich mit Namensschilder hat der Verein Drei Rosen jetzt eine Reihe von jungen Bäumen ausgestattet, die im Hambacher Forst in den vergangenen zwei Jahren von selbst nachgewachsen sind. Sie stehen auf einer Fläche an der Abbruchkante, die vor drei Jahren gerodet worden war, bevor ein Gericht 2018 einen Rodungsstopp für den Wald verhängte.

„Nun sehen wir, wie die Natur sich ihre Flächen wieder zurückholt“, berichtet Herbert Gilles.Er ist einer der Sprecher des Vereins Drei Rosen, der in Aachen aus einer Nachbarschaftsinitiative in der Drei-Rosen-Straße entstanden ist. „Wir setzen uns friedlich für die Energiewende ein“, sagt Gilles.

Im Hambacher Wald will der Verein nun eine Art Naturlehrpfad einschließlich eines Pavillons bauen. So soll an zehn Station über die Geschichte des Waldes und das „Martyrium der Bäume“ dort, inklusive der großen Räumungsversuche 2018, informiert werden. „Wir wollen den Wald so auch etwas aus den Negativ-Schlagzeilen herausholen“, ergänzt Vereinsmitglied Robert Borsch-Laaks. Eine offizielle Genehmigung für die Aktion gibt es nicht. Man sei aber zuversichtlich, dass auch die Polizei und RWE die Info-Schilder und den Pavillon tolerieren und nicht gleich wieder abräumen werde.

Herbert Gilles freut sich über Bäume, die sich im Hambacher Wald von selbst angepflanzt haben.

Bereits 13 Baumarten habe man gezählt, die sich von selbst wieder in einst gerodeten Bereichen angepflanzt hätten. „Unsere Aktion ist kein feindlicher Akt gegen RWE“, betont Gilles. Die Schilder würden nicht einbetoniert, es werde nichts zerstört. Auch die Rettungswege im Wald würden frei gehalten.

Eva Zöller und Michael Zobel, die im Wald seit Jahren Naurführungen anbieten, unterstützen die Aktion. Beim nächsten „Waldspaziergang“, der am Sonntag, 16. August, 12 Uhr, (Treffpunkt Kiesgrube Collas) stattfinden wird, soll der Naturlehrpfad feierlich eröffnet werden.

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Michael Zobel wünscht sich dabei, dass auch offizielle Stellen mit der Aufforstung der schon gerodeten Bereiche im Wald beginnen. „Das wäre ein positives Zeichen, dass der Wald wirklich gerettet ist“, meint er. Dies würde auch dazu beitragen, die Lage im Wald zu befrieden. Immer noch leben dort Dutzende von Waldbesetzern. „Solange es ein solches Zeichen nicht gibt, wird keiner den Wald verlassen“, glaubt Zobel.