Nach der Aufführung der Verdi-Oper auf Schloss Loersfeld zeigten sich einige Stimmen unzufrieden, so auch der Patron des Hauses.
Schwieriger Weg, lange WartezeitenAufführung von „Nabucco“ in Kerpen sorgte für Frust
Barrierefreiheit ist noch immer nicht selbstverständlich. Das durften auch Besucher des Open-Air-Konzerts „Nabucco“ auf Schloss Loersfeld in Kerpen kürzlich feststellen. Um die Verdi-Oper sehen zu können, mussten sie vom Parkplatz über eine unebene Grasfläche laufen, die Personen mit Gehbehinderungen vor Herausforderungen stellte. Nach der Aufführung mussten die Besucherinnen und Besucher den selben Weg sogar im Dunkeln zurücklegen.
Durchgeführt wurde das Konzert vom Veranstaltungsbüro Paulis. Geschäftsführerin Daniela Woosmann räumte ein, dass bei der Durchführung solcher Großveranstaltungen nicht immer alles optimal laufe. Und sie betonte, dass sie Barrierefreiheit als ein hohes Gut erachtet. „Man hätte vorher darauf achten müssen. Ich weiß aber auch nicht, wie wir es hätten verbessern können.“
Kerpen: In der Konzertpause lange Schlangen vor dem Catering-Stand
Ein weiteres Problem für Menschen, die nicht lange stehen können: In der Pause kam es zu langen Wartezeiten an den Cateringständen. Lediglich drei Bedienstete sollen Getränke ausgegeben haben, viel zu wenige für die 500 Zuschauerinnen und Zuschauer. Die letzten Gäste hätten mit ihren Getränken erst 25 Minuten nach Beginn der Vorstellung die Zuschauerreihen erreicht.
Thomas Bellefontaine, der auf Schloss Loersfeld ein Restaurant betreibt, sagte dazu: „Wir sollten seitens des Veranstalters nur eine Catering-Station machen. In der Pause haben wir das ignoriert, da haben wir zwei Stationen gemacht, weil die Pause nur 20 Minuten lang ging.“ Die Leute seien aber generell sehr zufrieden gewesen, auch wenn sie warten mussten. Daniela Woosmann konnte nichts Genaues dazu sagen, ob von Paulis nur eine Catering-Station vorgeschrieben war. „Vielleicht war das ein Missverständnis.“ Sie lobte die Zusammenarbeit mit dem Restaurant.
Aufführung von Nabucco auf Schloss Loersfeld stand womöglich auf der Kippe
Thomas Bellefontaine dagegen bestätigte auf Nachfrage, mit der Zusammenarbeit nicht zufrieden gewesen zu sein. Das hatte aber einen zusätzlichen Grund: „Ich habe am Samstag festgestellt, dass die Stromversorgung noch nicht gesichert war. Dann haben wir eine E-Mail an den Veranstalter geschickt, was jetzt mit der Stromversorgung ist. Sonntag stand es noch auf der Kippe. Um 15 Uhr hatten wir erst die Bestätigung, dass Westnetz und ein Elektriker die Stromversorgung garantieren konnten.“ Die Veranstaltung begann um 19 Uhr.
Daniela Woosmann bestätigte, dass die Stromversorgung Probleme bereitet hatte. Bei solchen Großveranstaltungen komme es immer wieder vor, dass man spontan Probleme lösen müsste, zum Beispiel wenn die Stromanlage zu weit weg und das Kabel dafür zu kurz ist. „Dafür sind wir ja da, um Lösungen zu finden. Das haben wir gemacht, und es war Strom da.“
Veranstalter der Oper ziehen trotz allem ein positives Fazit
Und die fehlende Beleuchtung auf dem Weg vom Parkplatz? Thomas Bellefontaine berichtet: „Wir haben bis zu der Einfahrt Beleuchtung, die Parkplätze sind eigentlich beide beleuchtet. An einem Parkplatz hat man uns das Kabel durchgeknipst. Normalerweise wäre es beleuchtet gewesen.“ Es sei aber auch ein Problem, dass auf der öffentlichen Straße zwischen Kerpen und Sindorf keine Beleuchtung gebe. „Ich bin schon froh, dass sie hier parken durften.“
Woosman zieht trotz allem ein positives Fazit. „Ich glaube, die Gäste waren mit der Veranstaltung sehr zufrieden und es hat Ihnen gefallen.“ Auch wenn nicht alles optimal gelaufen sei, könne man aus den Fehlern lernen, um es nächstes Mal besser zu machen. Dazu wird es aber vielleicht keine Gelegenheit geben. Thomas Bellefontaine sagte: „Mit dem Veranstalter werden wir nichts mehr machen.“