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Drei mögliche LösungenAusschuss in Kerpen berät über Zukunft in der Musikschule La Musica

Lesezeit 3 Minuten
Das Schild einer Musikschule ist zu sehen.

Die Musikschule La Musica hat ihren Sitz in Bergheim.

Die Kolpingstadt scheidet zum Jahresende 2025 aus dem Zweckverband der Musikschule La Musica aus. Nun legte die Verwaltung Alternativen vor.

Es war still geworden in der Debatte um die Musikschule La Musica und den Zweckverband, durch den sie getragen wird. 2022 hatten Kerpen und andere Kommunen, die das Konstrukt stützen, ihren Ausstieg zum 31. Dezember 2025 bekanntgegeben. Seither wurden in den Rathäusern Lösungen erarbeitet, in welcher Form und zu welchen Kosten ein musikalisches Kursangebot gemacht werden kann.

Welche Überlegungen dabei herausgekommen sind, legte die Stadtverwaltung Kerpen den Politikerinnen und Politikern am Mittwochabend im Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur vor.

Erste von drei Optionen ist der Fortbestand und Verbleib der Kolpingstadt im Zweckverband. Die zweite Möglichkeit ist das Auflegen eines kommunalen Förderprogramms zur Unterstützung der musikalischen Förderung von Kindern und Jugendlichen. Eine dritte Option ist die Gründung einer eigenen Musikschule der Stadt. Fraktionen wollen erste und zweite Variante weiter verfolgen

Kerpen: Verwaltung zeigte im Ausschuss drei Optionen auf

Im Falle der zweiten Option legt Kerpen eigene Förderrichtlinien auf, um Schulen, Kindergärten und Träger bei der musikalischen Erziehung von Kindern und Jugendlichen in Stadtgebiet zu unterstützen. Antragsberechtigt wären nur ortsansässige Kinder- und Jugendeinrichtungen.

Die bisher im Rahmen von La Musica tätigen Lehrkräfte könnten genauso wie weitere Honorarkräfte einzelne Verträge mit den Kinder- und Jugendeinrichtungen schließen, heißt es in dem Papier. Der Rat hätte die volle Kontrolle über die Kosten – durch die Deckelung der zur Verfügung stehenden Fördermittel. Perspektivisch sei sogar denkbar, das Förderprogramm interkommunal mit anderen Kommunen auszubauen.

Die dritte Variante, also eine eigene Musikschule der Stadt Kerpen, empfiehlt die Verwaltung nicht. Dies stehe im Widerspruch zum Ratsbeschluss vom 25. Oktober 2022. Die Verwaltung schlägt stattdessen vor, die ersten beiden Möglichkeiten weiterzuverfolgen.

Kerpener Fraktion wollen erste und zweite Variante weiter verfolgen

Diesen Vorschlag unterstütze die SPD, sagte Stadtverordneter Andreas Nagel. Auch für die CDU komme eine eigene Musikschule nicht infrage, so Fraktionsvorsitzender Klaus Ripp. Man habe nicht ohne Grund vor zwei Jahren diesen Beschluss gefasst, die Gründe sehe man nach wie vor so. Auch das, was in der Zwischenzeit gelaufen sei, habe bei der CDU nicht das Vertrauen erweckt. „Von daher halten wir den Vorschlag, ein Fördersystem einzuführen, nicht für ganz schlecht“, sagte Ripp. Die Mitglieder des Ausschusses beschlossen einstimmig, die erste und zweite Variante weiterzuverfolgen.

Neben Kerpen hatten auch vier weitere Kommunen ihren Austritt aus dem Zweckverband verkündet. Nach dieser Krise hatten Bedburg, Bergheim, Elsdorf, Kerpen und Pulheim im vorigen Dezember ein Konzept zur Neuausrichtung verabschiedet – damit auch künftig in allen fünf Kommunen eine Musikschule angeboten werden kann.

Die Diskussion um La Musica wird kontrovers geführt. So hatte Guido de Crouppé vom Förderverein deutliche Kritik am Vorgehen der Trägerstädte geäußert: „Für mich ist es nicht nachvollziehbar, wie Mitglieder des Zweckverbandes die Beiträge zur Musikschule als zu hoch angesehen, insbesondere wenn ich sehe, wofür offensichtlich Geld verfügbar ist.“