In Kerpen-Manheim und -Sindorf feierten Jung und Alt den Veilchendienstag. Sogar Gäste aus der Ferne kamen angereist.
VeilchendienstagBeim Kinderzug in Kerpen-Sindorf kamen die Pänz groß raus

Der Kinderzug in Sindorf ist einer der größten Züge im Rhein-Erft-Kreis.
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Sie waren bunt, jeck und vor allem waren sie jung: Die Teilnehmer des traditionellen Kinderzugs in Sindorf. Hier standen die Pänz nicht nur am Straßenrand und riefen nach Kamelle, sie saßen auf den Wagen und liefen in den Fußgruppen mit. Das lockte zahlreiche Zuschauer an. Zugleiter Marco Krafzig vom Förderverein Sindorfer Kinderzug (FSK) schätzte die Anzahl der Gäste auf 20.000 Menschen.
Kerpen: Sindorfer Kinderzug lockte Gäste vom Niederrhein an
Auch von weit her aus dem fernen Niederrhein, wo man am Zoch das verbotene Wort statt „Alaaf“ ruft, kamen die Schaulustigen. Familie Brendel mit Söhnchen Max besuchte laut eigenen Aussagen die Großeltern und schaute sich dabei den Sindorfer Kinderzug an. „Max ist der einzige Kölsche in der Kita bei uns zuhause“, verriet seine Mutter.
Er habe die anderen Kindergartenkinder „ordentlich aufgemischt“ und an Karneval „für Stimmung gesorgt“, erzählte sie und lacht. Getanzt und gesungen habe er und das rheinische Lebensgefühl an den Niederrhein gebracht. Und auch die korrekten Bräuche habe er den anderen Kindern direkt vermittelt und stets froh „Alaaf“ gerufen. „Man kriegt das Kölsche halt nicht aus ihm raus“, sagte seine Mutter.
Auch die Zugleitung zeigte sich mehr als zufrieden mit der Veranstaltung. „47 Gruppen, etwa 2500 Teilnehmer im Zug, davon fünf Kindergärten und zwei Schulen. Das ist schon eine Wucht“, resümierte Krafzig. Nach wie vor sei er besonders froh darüber, dass die Schulen und Kindergärten so offen für die Teilnahme seien. Wenn es nach ihm ginge, wäre allerdings auch der Rest der 15 Kindergärten im Ort dabei.
Kerpen: In Manheim wurde noch lange gefeiert
Aber auch in Manheim-Neu erfreute sich der Zug großer Beliebtheit. Zahlreiche Menschen kamen auf die Straße, um sich von 17 Gruppen mit Kamelle versorgen zu lassen. Zusätzlich dabei war auch der Tambourcorps.
Vanessa Becker-Köhnlein, 1. Vorsitzende der KG Vereinigte Vereine Manheim, wusste genau, wer alles im Zug mitgefahren oder -gegangen war. „Unsere kleinste Gruppe besteht aus drei Damen von den Möhnen“, sagte sie: „Und die größte Gruppe mit 60 Leuten ist die KG Rote Husaren Manheim.“ Die jungen Tänzerinnen zeigten auch während des Zugs ihre Fähigkeiten und boten diverse Tanzeinlagen und Hebefiguren dar.
Eine Teilnehmerin war sogar auf Rollschuhen dabei. Sophie war an diesem Tag die schnellste Kamelle-Verteilerin, konnte sie doch zu jedem Kind in Windeseile hinüberrollen. Mit ihrer Mutter posierte sie stolz für ein Foto und präsentierte dabei ihre pastellfarbenen Rollschuhe.
Auch das Manheimer Handwerker-Dreigestirn war mit von der Partie und besetzte den letzten Wagen im Zoch. Etwa zwei Stunden war der laut Vanessa Becker-Köhnlein unterwegs und fuhr einmal durch den ganzen Ort. Noch lange, nachdem die Wagen vorübergezogen waren, feierten zahlreiche Manheimerinnen und Manheimer auf den Straßen vor ihren Häusern mit der Familie, Nachbarn und Freunden.