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Betrug bei KlimaschutzprojektenKerpener Unternehmen weist Vorwürfe zurück

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Das Schild mit der Aufschrift «Staatsanwaltschaft Berlin» am Eingang des Gerichts in Moabit.

Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt gegen ein Kerpener Unternehmen wegen Betrug.

Bei internen Untersuchungen seien keine Anhaltspunkte für die Vorwürfe gefunden worden, teilt ein Sprecher des Kerpener Unternehmens Müller-BBM Cert mit.

Vergangenen Freitag hatte die Staatsanwaltschaft Berlin die Geschäftsräume des Umweltgutachters Müller-BBM Cert durchsuchen lassen. Der Vorwurf: Betrug bei der Zertifizierung von Klimaschutzprojekten. Auf Anfrage der Redaktion hat sich das Unternehmen nun geäußert und weist alle Vorwürfe von sich.

Das Kerpener Unternehmen bestätigt, dass seine Geschäftsräume in Sindorf durchsucht wurden. „Die Müller-BBM Cert Umweltgutachter GmbH begrüßt ausdrücklich die Ermittlungen und arbeitet eng und vollumfänglich mit den beteiligten Behörden zusammen – sowohl mit der Staatsanwaltschaft als auch mit dem Umweltbundesamt“, teilt ein Unternehmenssprecher mit. Das Umweltbundesamt hatte im Mai Anzeige erstattet

Auch zwei weitere Unternehmen im Visier der Ermittler

Den Betrugsvorwurf weise das Unternehmen „gleichzeitig und weiterhin entschieden zurück“, sagt ein Sprecher von Müller-BBM Cert. „Alle bisher erfolgten internen Untersuchungen haben im Verantwortungsbereich der Müller-BBM Cert Umweltgutachter keine Anhaltspunkte dazu ergeben.“

Auf der Internetseite von Müller-BBM Cert heißt es: Die Müller-BBM Cert Umweltgutachter, ein Unternehmen der Müller-BBM Gruppe, erbringt Begutachtungs-, Zertifizierungs- und Verifizierungsleistungen in den Bereichen Umwelt, Energie, Klimaschutz, Qualität und Arbeitssicherheit. Unter anderem gehören zu den Tätigkeitsbereichen des Kerpener Unternehmens der nationale und europäische Emissionshandel. Auch Klimaschutzprojekte für Unternehmen, die mit fossilen Kraftstoffen handeln, bearbeitet das Unternehmen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt aktuell gegen zwei weitere Zertifizierungs-Firmen. Sie sollen sogenannte Upstream-Emissionsreduktionsprojekte in China verifiziert haben, die es nicht gegeben hat. Laut der Ermittler sollen die Beschuldigten insgesamt einen Schaden in Höhe von 1,12 Millionen Euro angerichtet haben.

Das nordrhein-westfälische Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr hat auf Anfrage keine Stellung zu den Vorfällen abgegeben, obwohl zwei der drei Unternehmen ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen haben. Eine Sprecherin des NRW-Ministeriums verwies an das Umweltbundesamt. Es falle in dessen Zuständigkeitsbereich.