Blaue TonneAb August bleibt loses Papier in Kerpen liegen

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Die blaue Tonne in Kerpen.

Die blaue Tonne in Kerpen.

In Kerpen wird ab loser Papierabfall nur dann noch abgeholt, wenn er gebündelt ist und ein bestimmtes Gewicht nicht überschreitet.

Ab dem 1. August bleibt loses Papier in Kerpen neben der blauen Tonne liegen. Der Abfallentsorger Schönmackers nimmt neben der Tonne platzierten Abfall wie Zeitungen, Kartons und Broschüren nur dann mit, wenn er mit einer Schnur gebündelt wird. Grund für die Maßnahme sind laut Stadt mehrere Arbeitsunfälle, bei der sich Mitarbeiter des Entsorgeunternehmens verletzt hatten.

Das geschnürte Bündel dürfe nur so groß sein, dass es mühelos in eine geleerte 240 Liter Tonne passe, teilt die Stadt mit. Einzelne Bündel dürfen nicht schwerer als acht Kilogramm sein. Bei einem Gewicht von etwa 400 Gramm pro Stück entspricht das 20 Kartons.

Mitarbeiter hatten sich verletzt

Neu sei die Regel nicht, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. „Die Satzung über die Abfallentsorgung sieht eine Bündelung von losem Beiwerk schon seit 2019 vor.“ Mitarbeiter von Schönmackers hätten den losen Papierabfall lediglich wegen des Servicegedankens mitgenommen.

Wegen des geltenden Arbeitsschutzes ist das nicht mehr möglich. Mehrere Mitarbeiter des Unternehmens hatten sich beim Entsorgen von losem Papier verletzt - und das nicht nur in Kerpen. Wenn Mitarbeiter loses Papier in den Müllwagen werfen müssen, kommen sie sehr nah an den Hebemechanismus des Fahrzeugs.

Bereits Anfang Juni hatte David Held vom Bürgerbündnis Kerpen (BBK) die Redaktion informiert, dass neben der Tonne stehender Papiermüll in den Stadtteilen Balkhausen, Brüggen und Türnich nicht mitgenommen wurde. Held informierte parallel die Kerpener Stadtverwaltung und bat darum, die Gründe für das Liegenlassen des Abfalls öffentlich zu machen. Wie sich herausstellte, hatte der Entsorger Schönmackers die Stadt nicht darüber informiert, dass die Mitarbeiter den neben der Tonne abgestellten Papierabfall nicht mehr mitnehmen.

Die Kolpingstadt einigte sich deshalb mit Schönmackers auf eine Übergangsfrist: Noch bis Ende Juli kümmern sich die Mitarbeiter des Unternehmens um loses Papier. Danach müssen die Bürger es bündeln und bestimmte Kriterien erfüllen.

Wer deutlich mehr Papierabfall entsorgen will als die regelmäßige Müllabfuhr mitnehmen kann, kann sich auch an den Wertstoffhof der Kolpingstadt wenden. Das Entsorgen von Altpapier ist dort kostenfrei. Der Wertstoffhof befindet sich auf dem Gelände von Schönmackers, Boelckestraße 97 bis 101.