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BaustellenDrei Brücken in Kerpen kämpfen mit Baumängeln und Verzögerungen

Lesezeit 3 Minuten
Die Brücke über die K39n, abgesperrt mit Flatterband.

Nicht passende Bauteile sorgten für eine Verzögerung bei der Fertigstellung der Brücke über die K39n.

Die Stadt Kerpen lässt viele Brücken erneuern, drei davon bereiten ihr Kopfzerbrechen. Doch zumindest für zwei ist eine Lösung in Sicht.

Eine Brücke über den Neffelbach steht bei Regen unter Wasser, eine in Sindorf passt nicht und eine weitere im Parrig wird einfach nicht fertig. Drei Brücken bereiten den Kerpenern und der Stadtverwaltung derzeit Ärger. Zumindest in Sindorf und Götzenkirchen gibt es aber mittlerweile gute Nachrichten.

Vor allem in den Sozialen Medien ärgern sich Bürger über die kürzlich sanierte Brücke an der Straße Auf dem Bauer, die über den Neffelbach führt. Nach Regen stehe das Wasser mehrere Zentimeter hoch auf der Brücke, beklagte eine Bürgerin bereits Ende März. Die bei Regen entstehende Pfütze sei eine Gefahr für Ältere und Menschen mit Rollator.

In Sindorf passen die Bauteile der Brücke nicht

Auch Politiker von SPD und Piraten griffen das Thema auf. Zu diesem Zeitpunkt war der Baumangel der Stadt bereits bekannt. Schuld an der Wasseransammlung ist laut Stadtsprecher Harald Stingl, dass die Asphaltdeckschicht entgegen der vorliegenden Planung eingebaut wurde. Von Seiten der Verwaltung heißt es, dass der verantwortliche Bauunternehmer den Schaden behebe – allerdings erst dann, wenn das Wetter es zulässt. „Der Mangel an der Brücke Auf dem Bauer wird bis Ende April 2024 beseitigt“, sagt Stingl.

Ein Kran setzt die Brücke in Sindorf auf.

Per Kran wurde die Brücke in Sindorf aufgesetzt.

Anfang der Woche ist in Sindorf die Brücke über die K39n ausgetauscht worden – nach mehrfacher Verzögerung wegen des Wetters. Während der Bauabnahme machte sich aber schnell Ernüchterung breit: Die Auflageplatten der neuen Brücke passten nicht in das Widerlager, das vom Vorgängerbau übrig geblieben ist.

„Auf Baustellen passiert alles Mögliche. Aber sowas sollte wirklich nicht passieren“, sagt der Sindorfer Helmut Schauwinhold. Schauwinhold war lange als Bauingenieur tätig und kennt die Abläufe auf Baustellen.

Im Parrig verzögerte das Wetter den Brückenbau

Für ihn besonders ärgerlich: „Die neue Brücke lag neben den Widerlagern. Es wäre sicher nicht schwer gewesen, Maß zu nehmen.“ Schauwinhold sieht die Schuld für den Konstruktionsfehler nicht bei der Stadt. Verantwortlich sei das bauausführende Unternehmen, sagt Schauwinhold.

Für die Sindorfer Bürger gibt es auch gute Nachrichten: Derzeit finden laut Stadtsprecher Stingl die Anpassungsarbeiten an den Widerlagern statt. Die wegen der Arbeiten gesperrte K39n ist ab dem 12. April wieder freigegeben.

Ein Bagger auf einer Brückenbaustelle.

Die Brücke im Parrig hätte eigentlich schon zu Ostern fertig sein sollen.

Die Aluminiumbrücke über die K39n ersetzt die alte Holzbrücke. Immer wieder mussten deren Teile ersetzt werden, weil Feuchtigkeit die Balken morsch werden ließ. Der SPD-Stadtverordnete Branko Appelmann hatte sich mehr als zehn Jahre für einen Neubau der Brücke eingesetzt.

Die Witterung sorgte auch bei der Brücke im Parrig immer wieder für Bauverzögerungen. Es waren aber nicht nur Regenfälle, sondern auch Schnee und Frost, die am Jahresanfang die Arbeiten verzögerten. Schon vorher gab es Ärger auf der Baustelle: Die Stadt musste sich einmischen, weil der verantwortliche Bauunternehmer ökologisch wertvollen Waldboden abgetragen hatte.

Jetzt ist die Brücke kurz vor der Fertigstellung, nur eine Asphaltdecke und ein Geländer fehlen noch. „Ich gehe davon aus, dass die notwendigen Arbeiten kurzfristig begonnen werden“, sagt Stingl. Die Höhe des Geländers sei abhängig von der Höhe der Asphaltdecke. Letztere müsse deshalb zuerst fertiggestellt werden. Einen Termin für die Fertigstellung kann Stingl wegen mehrerer Unwägbarkeiten nicht nennen.