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Bereits ein ToterIllegales Autofahren sorgt für Gefahr auf Kerpener Wirtschaftsweg

Lesezeit 3 Minuten

Der ADFC warnt vor Gefahren am Vinger Weg in Kerpen.

Kerpen – Nach dem schweren Fahrradunfall auf dem Vinger Weg fordert der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Konsequenzen: „So wie es ist, kann es nicht bleiben“, meint Kreisvorsitzender Axel Fell.

Wie berichtet, war ein 46- Radfahrer am Donnerstagnachmittag auf dem Vinger Weg mit einem Auto zusammengeprallt. Der Radfahrer liege weiterhin mit „schwersten Verletzungen“ im Krankenhaus, teilte die Polizei am Montag mit.

Laut Fell war dies der dritte schwere Unfall mit Radfahrern auf dem Vinger Weg. Ein Beteiligter kam ums Leben. Ohne nun die genauen Gründe für den Unfall am vergangenen Donnerstag zu kennen oder Schuldzuweisungen aussprechen zu wollen, müsse überlegt werden, wie die Verkehrssituation auf dem Vinger Weg sicherer werden könne, sagte Fell. Er habe hierzu schon Bürgermeister Dieter Spürck angeschrieben und um ein Gespräch gebeten.

Vinger Weg in Kerpen bei Autofahrern eine beliebte Abkürzung

Beim Vinger Weg handelt es sich um einen gut asphaltierten Wirtschaftsweg, der sich über Kilometer schnurgerade durchs Feld nach Süden in Richtung Wissersheim zieht. Hinter der Unterführung unter die Bundesstraße 264 wird der Vinger Weg von einem anderen Wirtschaftsweg gekreuzt, der in Ost-West-Richtung verläuft.

Die beiden Wirtschaftswege sind für den motorisierten Verkehr mit Ausnahme von Anliegern gesperrt, werden aber häufig von Autofahrern als Abkürzung – etwa in Richtung Wissersheim/Düren/Nörvenich – genutzt. Dann können sich dort Autofahrer, Spaziergänger und Radfahrer in die Quere kommen.

So soll die Situation am Vinger Weg in Kerpen entschärft werden

Fell: „Das ist ein Verkehr dort wie auf einer kleinen Landstraße. Viele sind dort mit Dürener Kennzeichen unterwegs. Das ist kein Quell- oder Zielverkehr mehr, sondern Durchgangsverkehr.“ Den könne man seiner Meinung nach nur einschränken, indem man die Zufahrten in das ganze Gebiet südlich von Kerpen und Blatzheim einschränke und den Durchgangsverkehr so erschwere. Deshalb sollte ein Großteil der Wirtschaftswege mit Pollern abgesperrt werden, auch wenn dies von Landwirten nicht so gern gesehen werde.

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Sinnvoll sei es auch, gezielt die Kreuzung der Wirtschaftswege zu entschärfen. Viele beachteten dort die Rechts-vor-links-Regelung nicht. Denkbar seien Markierungen auf der Fahrbahn, eine Beschilderung oder Bodenschwellen. Es müsse erreicht werden, dass sich sowohl Autofahrer als auch Radfahrer der Kreuzung, die je nach Jahreszeit wegen des Bewuchses auf den Feldern schwer einsehbar sei, nur noch langsam und mit Vorsicht näherten.

Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass es viele Wirtschaftswege in Kerpen gebe. Man könne diese nicht alle abriegeln. Zudem sei es verboten, Wirtschaftswege zu beschildern. Wie das Problem mit dem unberechtigten Autoverkehr auf den Wirtschaftswegen gelöst werden könne, ohne Landwirte und Anlieger unzumutbar zu belasten, sei offen. Anfang Mai habe der Arbeitskreis Verkehr beschlossen, hierüber demnächst Gespräche mit der Landwirtschaft zu führen.