Das Motto der Osterausstellung im Kerpener Rathaus lautete "Kreativität kennt keine Grenzen". Viele Künstler präsentierten ihre einfallsreichen Werke.
AusstellungOstereier aus Perlen und Porzellan in Kerpen
Von Berufs wegen fährt Peter Margiewicz im Tagebau Garzweiler einen Radlader. Seine Aufgabe sei es, die Stromversorgung für den Schaufelradbagger sicherzustellen. Dabei habe er einen Blick entwickelt für Fundstücke im Kohleflöz, versteinertes Holz, dessen Alter Gesteinskundler auf 20 bis 30 Millionen Jahre schätzen, sagt Margiewicz. Einmal von Sand und Gesteinsbrocken unter Einsatz der Drahtbürste befreit, zeigen sich die Fundstücke als wahres Fest für die Augen.
Als Skulpturen mit Namen wie „Schnecke“, „Korallen“ oder „Mumie“ bot Margiewicz die Stücke in der Osterausstellung der Kunstgemeinschaft Kerpen zum Verkauf an. Als „Nackte Wahrheit“ zeigt sich eines der Stücke als Rückenakt eines Menschen, deutlich zu erkennen: der Podex. Unter dem Motto „Aus Holz wird Kunst“ hat der Mann aus Bergheim seine Mission als Hobbykünstler gefunden. Sohn Michal hilft ihm beim Schleppen und Ausstellen der Stücke, die ein beachtliches Gewicht haben. Er denkt weiter: Die Versteinerungen könnten auch in Aquarien und Terrarien für fantastische Landschaften sorgen.
Osterausstellung im Rathaus
Fachsimpeln konnte Margiewicz mit seinem ehemaligen Kollegen Axel Eggert. Der Kerpener hat ganz ähnliches für sich entdeckt, er arbeitet aus Treibholz Kunststücke heraus. „Kreativität kennt keine Grenzen“, so hatte die Kunstgemeinschaft der Kolpingstadt Kerpen ihre Osterausstellung im Rathaus am Wochenende überschrieben. 22 Mitglieder und sechs Gastaussteller stellten aus, sagte Denise Färber vom Vorstand. Wer ein dekoratives Bild, eine Skulptur oder auch einen Hasen oder ein Osterei für den festlich geschmückten Tisch suchte, konnte hier fündig werden.
Zum ersten Mal zeigte die Ukrainerin Nataliia Tatarinova ihre Arbeit aus bunten Perlen. Es sind Schmuckstücke für Hals und Handgelenk, ergänzt mit schillernden Natursteinen. Ostereier hatte sie ebenfalls mitgebracht, mit einem dichten geometrischen Muster aus bunten Perlen hat sie Eier aus Holz umreiht.
Brigitte Pelzer bemalte während der Ausstellung Eier aus Porzellan. Ein eigenes Muster hat sie entwickelt, das viele an die Malweise von Hundertwasser erinnerte. So viele Porzellanmaler gebe es nicht mehr, schildert sie. Auch an Rohlingen verzeichne sie zunehmenden Mangel. Viele Manufakturen hätte aufgrund der hohen Gaspreise ihre Brennöfen dichtgemacht. An Eiern aus Styropor hingegen mangelte es nicht.
Die Patchworkschneiderin Anneliese Pieterek-Gaukel bezieht sie mit bunten Stoffen. Alles was sie dazu brauche, sei ein scharfer Cutter, um Kerben in den Werkstoff zu schneiden und ein „Messer aus Omas Schublade“ um den Stoff in die Kerbe zu drücken.