Landrat Frank Rock ehrte auf der Kommandeursburg Ehrenamtler, Vereine und Menschen, die Besonderes für den Rhein-Erft-Kreis geleistet haben.
Zwei erste PlätzeLandrat verleiht den Heimatpreis auf dem Martinsempfang in Kerpen
Recht heimelig ging es zu, beim Martinsempfang mit der Verleihung des Heimatpreises im rustikalen Ambiente der Kommandeursburg . Neben Sekt gab es heißen Kakao und Wecken, im Außenbereich knisterte ein Martinsfeuer, Kreislandwirt Willy Winkelhag verkörperte mit Mantel und Rüstung den heiligen Mann und die Gewinnerin des Erftkreis Lied Contests Alexandra Krujit sang zu Klängen ihres Gitarristen Thomas Kluth.
St. Martin als Sinnbild für den sozialen Zusammenhalt
Bei alldem ließ Landrat Frank Rock die Ereignisse der vergangenen Tage nicht unerwähnt. „Der Bruch der Ampelkoalition nimmt uns alle mit“, sagte Rock. Und was bedeute der erneute Wahlsieg von Donald Trump für Europa?
Einen Beitrag wie auf kommunaler und Kreisebene Einfluss auf zukünftige Entwicklungen genommen werden können, sah der Landrat im Jahresempfang des Rhein-Erft-Kreises just in der Zeit des Martinstages. Die Wandlung vom Krieger des Kaisers zum Bischof der Barmherzigkeit beschrieb Rock als Zeichen der Zuversicht und Hoffnung. Vor Ort könne jeder Einzelne das Leben der Menschen in unserer Heimat verbessern.
Einen wesentlichen Beitrag leisteten Wohlfahrts- und Sozialverbände, die kirchlichen und karikativen Einrichtungen, die vielen Akteure im Katastrophenschutz, der Kultur und des Sports. Die Ehrenamtlichen stellte Rock in den Vordergrund, sie förderten gelebten Gemeinsinn und sozialen Zusammenhalt.
Im Jahresrückblick erwähnte Frank Rock sportliche Leistungen wie die des Brauweiler Fußballspielers Florian Wirtz bei der Fußball-Europameisterschaft, die Silbermedaille der Frechener Judoka Miriam Butkereit, die Bronzemedaille des Bergheimer Boxers im Superschwergewicht Nelvie Tiafack bei den olympischen Spielen. Aber auch den Bundeskönig der Schützen, Björn Karow von der Sebastianusschützenbruderschaft in Frechen-Königsdorf begrüßte Rock, der im Interview mit Moderatorin Julias Drexler von seinen Erfahrungen erzählte.
Zukunftsweisende Projekte der Kreisverwaltung beschrieb Frank Rock, wie das Entstehen des „Hauses der Bildung“ auf dem Gelände des Klosters Mater Salvatoris in Horrem, das Projekt „Raumperspektive Rhein-Erft“, als strategischer Orientierungsrahmen für die räumliche Neuausrichtung der Region im Zuge des Ausstiegs aus der Braunkohle, oder die „Energieoffensive“.
In mehr als 2000 Förderanträgen für private Solaranlagen und Ladeinfrastruktur sei die Fördersumme von 2 Millionen Euro von den Bürgern ausgeschöpft worden. Er habe dem Kreistag vorgeschlagen, weitere 2 Millionen Euro für das nächste Jahr zur Verfügung zu stellen. In Sachen Bevölkerungsschutz werde der Kreis ein Gefahrenabwehrzentrum entwickeln.
Jubel kam zur Verleihung des Heimatpreises des Landes Nordrhein-Westfalens auf. Gleich zwei mit jeweils 4000 Euro dotierte erste Preise verlieh der Landrat. Die Frauen der Ortsgemeinschaft Brühl-Ost haben mit dem Bemalen von 40 Mülleimern im Stadtteil die Jury überzeugen können.
Mit ihrer Malaktion getragen von Jung und Alt hätten sie sich für Gemeinsinn und Identifikation in ihrem Stadtteil eingesetzt. „Wir wollen noch weitere Flecken mit Farbe verschönern“, kündigte die Sprecherin Patricia Banczyk an.
Den Preis für einen weiteren ersten Platz nahm der Hürther Verein zur Quartier-Erhaltung Stotzheim-Sielsdorf e.V. entgegen. Ein Netzwerk von 50 Menschen hat die ehemalige Dorfgaststätte als „Kulturgasthaus Op d’r Eck“ wieder in den Mittelpunkt des gemeinschaftlichen kulturellen Geschehens gerückt. „Die Schließung der Gaststätte hätte für viele Menschen ein Abrutschen in die Einsamkeit bedeutet.“, sagte der Vorsitzende Herbert Hand.
Den zweiten mit 2000 Euro dotierten Platz belegten die Autoren des Dokumentarfilmes „Unser Heimatfilm eine Nahaufnahme“. Philipp Sterk und Malte Krause hatten darin die Flutkatastrophe 2021 in Blessen dokumentiert. Auf die Frage, was das Schönste in Blessem sei, antwortete Philipp Sterk, „die Menschen, deren Gemeinschaft, ihre Zuversicht und Hilfsbereitschaft.“
Für den Heimatpreis wurden außerdem der Turnverein Viktoria Blatzheim 1920 e. V. mit ihrem „Kunibert Rikscha“- Service nominiert und die Pulheimer „Bürger machen Landwirtschaft“. Sie betreiben regionale, biologische und generationenübergreifende Land- und Viehwirtschaft zur Selbstversorgung.