Mit dem Schützenkönigspaar Willy und Vera Deutsch genossen die Mitglieder St. Hubertus Bruderschaft das Jubiläum in Kerpen-Brüggen.
175 Jahre altWie die Schützenbrüder aus Kerpen-Brüggen ihr Jubiläum feierten
„Nachdem ich in diesem Jahr 70 geworden bin, wollte ich eigentlich etwas kürzer treten“, gibt Willy Deutsch zu. „Als ich dann aber hörte, dass ausgerechnet im Jubiläumsjahr unserer Bruderschaft niemand um den Königstitel schießen wollte, habe ich mir gedacht: Da musst du einfach noch mal ran.“
Konkurrenzlos sicherte Deutsch sich beim Ausklang des vorjährigen Schützenfestes also die Ehrenkette und durfte nun die verdiente Belohnung einfahren: Mit seiner Frau und Königin Vera und der ganzen Schützenfamilie der traditionsreichen Brüggener St.-Hubertus-Bruderschaft an seiner Seite genoss Willy Deutsch am Wochenende ein rundum gelungenes Schützenfest. Es stand ganz im Zeichen der Majestäten sowie des 175-jährigen Vereinsbestehens.
Drückende Hitze beim Schützenball
Beim ersten Glanzpunkt, dem Schützenball in der gut besuchten Mehrzweckhalle, war am Samstagabend allerdings Kondition gefragt: Drückende Hitze im Saal brachte die vielen Gäste ganz schön ins Schwitzen. Das hielt Willy und Vera Deutsch, die schon 2017/18 das Majestätenpaar gebildet hatten, aber nicht davon ab, zum Auftakt einen schwungvollen Königswalzer aufs Parkett zu legen.
Er stammt ursprünglich aus Köln, sie aus dem hessischen Fulda. „Seit 35 Jahren leben wir nun in Brüggen. Und als gesellige Menschen, für die das Gemeinschaftsleben und das ehrenamtliche Engagement immer schon sehr wichtig waren, fühlen wir uns hier richtig wohl“, sagt die Königin.
In die große Schar der Ehrengäste reihten sich die Vorstandsmitglieder Heiko Kleusch und Walter Honerbach vom Kölner Diözesanverband der historischen Schützen ein. Kleusch lobte insbesondere die rührige Jugendarbeit der Brüggener Bruderschaft, die nicht nur die alten Traditionen liebevoll pflege. Sie sei auch ein unverzichtbarer Bestandteil des aktuellen Dorflebens und fördere mit großer sozialer Kompetenz das gute Miteinander im Ort. Als Zeichen der Anerkennung für dieses Engagement nahm Präsident Dieter Weisweiler im Namen der gesamten Bruderschaft die Hochmeisterplakette des Diözesanverbandes entgegen.
CDU-Landtagsabgeordneter überreichte Auszeichnung des Landes
Über eine weitere hohe Auszeichnung durften sich die Brüggener Schützinnen und Schützen am Sonntagnachmittag freuen. Der Landtagsabgeordnete Gregor Golland überreichte Dieter Weisweiler die Ehrenplakette des Landes Nordrhein-Westfalen und fand ebenfalls viele lobende Worte für das Wirken der Bruderschaft.
Zu Ehren des Königspaares, des Jungschützenkönigs Jan Luca Herder und der aus Brüggen stammenden Bezirksschülerprinzessin Johanna Hossdorf war zuvor ein besonders stattlicher Festzug mit zahlreichen befreundeten Bruderschaften, drei Musikkapellen und Delegationen der Brüggener Ortsvereine durch den Ort gezogen. Am Abend folgte ein Großer Zapfenstreich.
Mit einer großen Abordnung war die Schwestergesellschaft aus Erftstadt-Kierdorf beim Fest dabei, denn hier gibt es historische Verbindungen. Am 10. August 1849 gründeten die Schützenvereine aus Brüggen und Kierdorf zunächst den gemeinsamen Bruderschaftsverein St. Hubertus. Er gilt als Keimzelle beider Schützengesellschaften. Als Brüggen im Jahr 1921 zur selbstständigen Pfarrei mit eigener Kirche wurde, teilte sich der Hubertus-Verein in zwei St.-Hubertus-Bruderschaften auf, die bis heute eng miteinander befreundete Nachbarn sind.