KommentarDer eindringliche Protest am Tagebau Hambach kann einen nicht kalt lassen
Wenn offenbar unvereinbare Positionen von Braunkohlegegnern und Energieunternehmen aufeinanderprallen, sind Eskalationen fast an der Tagesordnung. Das kann man verurteilen, aber so ist die Wirklichkeit nun mal.
Im Revier sind die Proteste am Sonntag insgesamt friedlich abgelaufen, das ist wichtig. Bis zum Abend blieb es, abgesehen von einzelnen Zwischenfällen, weitgehend ruhig. Das ist für sich genommen gut. Entscheidend ist es – besonders beim Thema Klimawandel – aber auch, auf das große Ganze zu schauen. Denn ohne weitere konkrete Schritte zur Energiewende verspielen wir die Zukunft unserer Kinder.
Die Ernsthaftigkeit, aber auch die tiefe Trauer, mit der die Bewohner der Südsee auf die Zerstörung, ja das buchstäbliche Verschwinden ihrer Heimat hinwiesen, hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Wie sie da in Manheim-alt im Regen auf der Straße hockten, weit weg von ihrer Heimat und doch ebenso betroffen von den Klimakillern wie die Menschen hier, kann einen nicht kalt lassen.
Sie, deren Häuser teilweise schon von einem steigenden Ozean im Sturm weggerissen wurden, erfahren am eigenen Leibe, was es bedeutet, wenn das Klima sich ändert. Die Botschaft, dass Klimawandel Schäden hinterlässt, kam an. Es ist richtig, darauf hinzuweisen – mit friedlichen Protesten. Alle müssen etwas tun, die Verhandlungspartner der möglichen Jamaika-Koalition genauso wie jeder Einzelne.