Den Drahtesel sicher unterbringenNeue Radstation in Sindorf eröffnet
Kerpen-Sindorf – Graffiti sind schon da – noch vor dem ersten Fahrrad. Am Freitag wurde die „moderne Abstellanlage für Fahrräder am S-Bahn Haltepunkt Sindorf“, wie es in der Pressemitteilung der Stadt Kerpen heißt, eröffnet.
Modern ist sie, nämlich digital: Über eine Website können Nutzer sich registrieren, erhalten einen Zugangscode und können die Bike-and-Ride-Anlage nutzen. Die Kosten sind überschaubar: ein Euro pro Tag, fünf Euro pro Monat, 50 Euro pro Jahr. Das Fahrrad ist dabei nicht nur wetter-, sondern auch diebstahlgeschützt. Zugang zur Anlage hat man nur mit Code. Die andere Hälfte der Anlage ist kostenfrei nutzbar, dort jedoch in einem nicht abgeschlossenen Raum.
Ersatz für ein Provisorium
Vor Jahren gab es bereits eine kleine Fahrradabstellbox an derselben Stelle. Das Areal wurde von der EGK-Gruppe aus Köln als Bauherrin der Sindorfer Höfe gekauft. Dort wurde ein Wohn- und Geschäftskomplex errichtet. Die Stadtverwaltung kam mit dem Investor überein, anstelle der alten Fahrradbox in diesem Gebäude eine neue zu errichten. Während der etwa dreijährigen Bauzeit wurde ein provisorischer Abstellraum in der Nähe angeboten.
Die 204 Plätze der neuen Radstation befinden sich auf zwei Ebenen. Die obere lässt sich herunterziehen, um das Rad hineinzufahren. Ein praktischer Versuch zeigte allerdings, dass man für ein schwereres E-Bike eine gut trainierte Muskulatur haben muss, um es an Ort und Stelle zu schieben.
Wegeausbau angemahnt
Auf Ladestationen habe man verzichtet, berichtet Michael Strehling, Abteilungsleiter Verkehrsplanung und Mobilitätsmanagement bei der Kerpener Stadtverwaltung: „Heutige E-Bikes haben eine Reichweite von 100 oder mehr Kilometern, so dass sich keine zwingende Notwendigkeit ergab.“
Bürgermeister Dieter Spürck zeigte sich angetan: „Mit der Eröffnung der Fahrradabstellanlage, dem neuen Angebot eines Fahrradmietsystems sowie der Inbetriebnahme von dynamischen Fahrgastinformationsanlagen kann die Kolpingstadt Kerpen das Mobilitätsangebot rund um den S-Bahn-Haltepunkt im Sinne einer vollwertigen Mobilstation weiter optimieren.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Von den anwesenden Parteivertretern aus dem Rathaus kam Zustimmung begleitet von einem mehr oder weniger deutlich formulierten „Aber“, etwa vonseiten der UWG und Piraten: Die stationäre und diebstahlsichere Radunterkunft sei gut, aber nur ein Schritt zum notwendigen Ausbau der Fahrradwege in der Stadt, denn da liege noch einiges im Argen.