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Skywalk und RutscheDas ist alles für den „Rheinlandturm“ in Kerpen geplant

Lesezeit 2 Minuten

Der Rheinlandturm soll 170 Meter in die Höhe ragen.

  1. 170 Meter soll der höchste Holzturm der Welt werden.
  2. Als Standort ist das Kerpener Gewerbegebiet in Sindorf geplant.
  3. Doch nicht jeder ist von der Idee begeistert.

Kerpen – Der weltweit höchste Holzturm mit einem europaweit einzigartigen Sky-Walk und einer spektakulären Tunnelrutsche könnte bald im Gewerbegebiet bei Kerpen-Sindorf am Autobahnkreuz Kerpen entstehen. Der Sindorfer Unternehmer Bernd Pieroth plant den 170 Meter hohen „Rheinlandturm“ , die Stadt Kerpen hat jetzt einem entsprechendem Bebauungsplan zugestimmt.

Wenn das Baurecht geklärt ist, wolle er das Projekt auch realisieren, sagt Pieroth: „Wir arbeiten schon seit drei Jahren daran. Es wurde ein 1200-Seiten starkes Gutachten erstellt und es ist schon viel Geld investiert worden.“ Wie schnell der Turm nun gebaut werde, hänge auch von der Entwicklung der Holzpreise ab, welche die Kalkulation beeinflusse. „Wir warten ab, bis die Preise wieder stabil sind.“ Er hoffe auf einen Baustart im Sommer 2022, so dass der Turm ab 2023 genutzt werden könne.

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So würde der Turm von der A 4 aus aussehen, wenn man von Frechen nach Kerpen fährt.

Der Turm soll mit drei Aussichtsplattformen, Veranstaltungsräumen, einem gläsernen Aufzugschacht, einer Tunnelrutsche, einem Kinderkletterpark und einer Erlebnisgastronomie eine Freizeitattraktion werden. Besonders der Sky-Walk werde für Europa einzigartig sein, sagt Pieroth. Besucher könnten sich dort auf gläsernem Boden in lichter Höhe bis an den Rand vorwagen, wobei es kein Geländer geben wird. Damit keiner abstürzt, werden sie angegurtet. In Australien, sagt Pieroth, gebe es sowas schon. Die Eintrittspreise für den Turm sollen etwa in Höhe einer Kinokarte liegen.

Pieroth glaubt, dass es für ein solches Angebot im Städtedreieck Aachen, Köln, Düsseldorf eine große Nachfrage gibt. Dabei verweist er auf den schon über 60 Jahre alten Fernsehturm in Stuttgart. „Dort gibt es immer noch mehrere Hunderttausend Besucher im Jahr.“ Auch der von dem Unternehmen Thyssenkrupp Elevator gebaute 246 Meter hohe Testturm für Aufzüge im baden-württembergischen Rottweil habe schon im ersten Jahr 200.000 Besucher gehabt. Dabei sei dieser Turm eher eine technische Anlage, die touristische Nutzung stehe dort nicht im Vordergrund. Weltweit seien Aussichtstürme in Planung, berichtet Pieroth: So ist auch im Harz gerade mit dem Bau eines 65 Meter hohen Holzturmes begonnen worden.

Kerpener Grüne lehnen Projekt ab

Laut Verkehrsgutachten soll der Turm in Sindorf die Lage an der Erfttalstraße und der dortigen Autobahnausfahrt nicht weiter verschärfen – die Besucher würden eher abends und am Wochenende außerhalb des Berufsverkehrs kommen. Die Kerpener Grünen lehnen das Projekt dennoch ab.

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Für Bernd Pieroth wäre das Projekt ein nachhaltiges Freizeitangebot. So werde der Turm zu 80 Prozent aus Holz bestehen. Die Energieversorgung werde autark über Solaranlagen erfolgen. Zudem sei er gut ohne Auto zu erreichen. In Sindorf gebe es einen S-Bahnhof. Zudem sei der Ort an das überregionale Radwegenetz angeschlossen.