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Tausende Fans auf InstagramProfi aus Kerpen gibt Tipps für einen perfekten Grillabend

Lesezeit 3 Minuten

Roastbeef und Rib-Eye-Steaks grillt Patrick Maier bei 800 Grad auf dem Gasgrill.

Kerpen – Noch isst Deutschland meistens daheim. Das Grillfest im Garten muss noch warten, aber Patrick Maier wirft auch für sich und seine Frau gern den Grill – einen von seinen sieben – an. Und der Kerpener teilt seine Barbeque-Tricks und Experimente auf Instagram mit einer beachtlichen Fangemeinde.

Auf der Terrasse steht heute der Gasgrill. Gemüse mit Spargelpesto gart bei 400 Grad im großen Brennraum. „Der Grill hat auch einen Heckbrenner, etwa für Rollbraten, der rundum knusprig werden soll.“ Auf den 800 Grad heißen Turbobrenner an der Anbauseite legt er ein zischendes Roastbeef. „Die hohe Temperatur sorgt dafür, dass sich die Poren schließen und das Fleisch saftig bleibt.“

Das rät der Kerpener Grillmeister für den Kauf von Zutaten

Der Grillfan rät: „Pro Zentimeter Fleisch eine Minute von jeder Seite grillen, jeweils zur Hälfte mit der Faser auf elf und auf ein Uhr zu den Grillroststäben. Das unterbricht die Bahnen im Fleisch und hält die Flüssigkeit fest.“ Nur zweimal zwei Minuten pro Seite, dann bis zum Medium-Steak 20 Minuten bei niedriger Temperatur. „Alles unter vier Zentimeter Dicke ist Aufschnitt“, scherzt er beim Blick auf die Fleischscheibe, von der auch gestandene Cowboys locker satt würden.

Rezept für die Marinade

500 g passierte Tomaten mit Kräutern

1 El Honig

4 cl Sanddornlikör

Saft einer halben Orange

Salz, Pfeffer

Rühren, bis sich der Honig mit den Zutaten verbunden hat. Hähnchenbrust einritzen und bestreichen. Mindestens sechs Stunden kühlen. (ftz)

Wichtig sei gute Qualität, zum Beispiel flockiges Flusssalz und selbst gemischter und gemahlener Pfeffer aus teils geräucherten Körnern. Fleisch, Gemüse, Obst und Beilagen kauft er möglichst in Bioqualität. Gebraten wird mit Butterschmalz, geölt mit kaltgepressten Oliven. „Wichtig ist, dass das Fleisch eine Nacht eingelegt im Kühlschrank liegt. Dazu schneidet man die Stücke leicht ein, damit die Marinade einsickern kann.“

Maier (45) ist gelernter Elektriker und arbeitet von seiner Ausbildung an bei RWE, in der Frechener Kohleveredelung leitet er den Betriebsrat. „Meine Grillsaison beginnt am 1. Januar und endet am 31. Dezember“, sagt er augenzwinkernd. Vor 15 Jahren hat ihn diese Leidenschaft gepackt. Als Sohn des gelernten Küchenmeisters Peter Maier, der unter anderem Chefkoch des Deutschen Zehnkampfteams war, war er schon früh motiviert. Stolz ist er auf sein Cevapcici-Rezept, an dem er mehr als fünf Jahre gefeilt hat.

Drei- bis fünfmal pro Woche grillt Patrick Maier

Saisonbedingt steht Spargel zurzeit oft auf dem Speiseplan, wenn Maier drei- bis fünfmal pro Woche am Grill steht, den er wie den Küchenherd nutzt. „Fleisch muss aber längst nicht täglich sein.“ Neben Spargelcremesuppe geht auch Spargelpizza auf dem Grill. Auf den Teig kommt Tomatensauce, Spargel und weitere Zutaten nach Wunsch. „Das Ganze einrollen und bei 180 Grad 15 Minuten grillen. Mittels der Planchas, der Grillplatten, kann man alles grillen.“

Maier schätzt ein markantes, elegantes Aroma. Dazu hat er sieben Grills zur Auswahl, wovon auch schon mal drei gleichzeitig zum Einsatz kommen. „Für 50 Personen Grillen ist so kein Problem für mich.“ Lediglich drei werden mit Gas betrieben. „Auf Holzkohle grille ich am liebsten.“ Besonders gern auf dem „Smoker“. Holz oder Kohle werden neben dem Grillraum entfacht und der heiße Rauch wird wie bei einer Fernheizung über ein Rohr zugeführt.

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„Grillen ist für mich Abstand vom Alltag und weckt Urinstinkte“, sagt er. „Es reizt mich, dass nach dem Essen alle glücklich sind.“ Nur an seinem Geburtstag und an Heiligabend bleibe der Grill kalt.