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Neue Geräte, langsames InternetSo läuft die Digitalisierung an den Schulen in Kerpen

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Laptop

Schüler einer fünften Klasse lernen mit dem I-Pad im Englischunterricht.

Kerpen – Bis unter die Decke stapelten sich bis vor wenigen Tagen im Keller des Rathauses noch die Kartons mit Geräten für die Digitalisierung der Kerpener Schulen: „WLAN-Accesspointer, Netzwerkswitcher und Tablets etwa “, zählt Stephan Hoffmann, IT-Koordinator der Stadtverwaltung auf. „Der Berg an Kartons wird nun aber immer kleiner“, sagt der Fachinformatiker. Denn viele der Netzwerkkomponenten und Endgeräte konnten in den vergangenen Wochen schon in den einzelnen Schulen verbaut beziehungsweise an sie verteilt werden.

Mit Hochdruck arbeite die Stadt daran, die eigenen 17 Schulen, die von rund 8000 Jungen und Mädchen besucht werden, besser auszustatten, berichtet Hans Arnold Maus, Amtsleiter für Soziales und Schulen. Die Digitalisierung ist gerade für das Homeschooling in Corona-Zeiten wichtig. Aber immer wieder hatte es in den vergangenen Monaten in Kerpen Klagen von Eltern und auch Schulleitern gegeben, wonach die Stadt hier gegenüber anderen Kommunen zurückliege. Maus selbst sieht das nicht so – und Hoffmann pflichtet ihm bei: Er wisse von Kollegen aus anderen Kommunen, dass diese auch nicht weiter als Kerpen seien. Den aktuellen Stand in Kerpen hat Maus aufgelistet: So könne die Stadt für die Digitalisierung ihrer Schulen fünf verschiedene Förderprogramme von Bund und Land nutzen. Dafür müssen Förderanträge gestellt und gegebenenfalls auch Aufträge ausgeschrieben werden.

Kerpen: Besseres WLAN in Grundschulen

Mit dem Förderprogramm Digitalpakt solle besonders die digitale Infrastruktur der Schulen gestärkt werden. 2,8 Millionen Euro könne die Stadt aus diesem Programm bekommen, wobei sie einen Eigenanteil von zehn Prozent tragen müsse. Maus: „Davon sind bereits 2,3 Millionen Euro verplant und bewilligt.“ In erster Linie werde mit dem Geld das WLAN-Netz in den Grundschulen ausgebaut, damit dieses in allen Klassenzimmern zur Verfügung steht. Ein solches flächendeckendes WLAN-Netz in den Grundschulen gibt es bislang schon in Türnich, in der Sindorfer Mühlenfeldschule und in der Horremer Clemensschule. Die WLAN-Komponenten für die anderen Schulen sollen von Technikern der Stadt in diesen Tagen installiert werden. Sind die Grundschulen durch, sollen die weiterführenden Schulen folgen. „Im Gymnasium haben wir das teilweise aber schon.“

Zum Förderprogramm Digitalpakt gehört dabei auch die Anschaffung einer speziellen Software für ein Schulmanagementsystem, das die Kommunikation zwischen Schülern, Eltern und Lehrer erleichtern soll. Auch werden davon rund 900 Tablets bezahlt, die bis Ende April an die Schulen ausgeliefert würden. Diese mobilen Endgeräte sollen in den Schulen für den Unterricht genutzt werden und dort auch verbleiben.

Hans Arnold Maus, Amtsleiter Soziales und Schulen, vor einem Berg mit Kartons. Sie enthalten Netzwerkkomponenten.

Anders ist dies bei zwei weiteren Förderprogrammen, die die Anschaffung von Tablets, Notebooks und Laptops für Lehrkräfte beziehungsweise für finanziell schlecht gestellte Schülerinnen und Schüler vorsieht. Diese Geräte dürfen auch nach Hause mitgenommen werden. So sollen für 286.000 Euro 580 solcher mobilen Endgeräte für Lehrer angeschafft werden. Das zahlt das Land. Von den 580 Geräten sind 221 Tablets, die bis Ende April ausgeliefert sein sollen. Die Notebooks und Laptops würden „in Kürze“ bestellt. Für die Ausstattung bedürftiger Schüler stehen der Stadt 444.000 Euro zur Verfügung. „Die komplette Anlieferung der rund 1200 Geräte soll bis Ende April 2021 erfolgen.“

Doch was nützen die besten Endgeräte, wenn die Schulen nicht über einen vernünftigen Breitbandanschluss verfügen? Im Moment sei es noch so, dass man oft lediglich 100 Mbit/s-Leitungen habe. „Damit ist nicht alles möglich“, weiß Maus. „Wenn sich 20 Schüler gleichzeitig ein Unterrichtsvideo herunterladen, kann es eng werden.“ Deshalb wolle die Stadt im Rahmen des Programms „Weiße Flecken“ vorhandene Lücken im Breitbandnetz schließen, um Schulen und Firmen zu helfen. Dies erfolge gemeinsam mit den Stadtwerken und Netcologne. Die Ausbauarbeiten beginnen im Mai und sollen bis zum November 2023 dauern. Die Schulen, insbesondere das Schulzentrum Horrem-Sindorf und das Gymnasium, würden laut Maus bevorzugt abgearbeitet.

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Schließlich will die Stadt ein fünftes Förderprogramm für den Aufbau einer IT-Administration nutzen. 326.000 Euro sind dafür beantragt. Mit dem Geld sollen zusätzliche Techniker eingestellt beziehungsweise Firmen beauftragt werden, die die Schulen in der Digitalisierung dauerhaft betreuen.