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Kerpenerin ist empörtJobcenter will Familien keine Zuschüsse für Laptops zahlen

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Trudel Zimmer

Trudel Zimmer aus Kerpen hilft geflüchteten Familien. (Archivbild)

Kerpen – Trudel Zimmer liegt im Clinch mit dem Jobcenter: Die Blatzheimerin kümmert sich ehrenamtlich um acht Flüchtlingsfamilien mit insgesamt 60 Personen. Darunter sind Kinder und Jugendliche, die in Kerpen eine Grundschule, eine Hauptschule oder ein Berufskolleg besuchen und die für den Distanzunterricht per Internet digitale Endgeräte brauchen. Besonders die älteren Schüler seien betroffen.

„In den Berufskollegs waren sie mehr denn je auf einen PC, einen Laptop oder ein Tablet zu Hause angewiesen“, so Zimmer. „Bereits im Sommer 2020 habe ich entsprechende Anträge an das Jobcenter gestellt, die alle abschlägig beschieden wurden.“ Damals habe es geheißen, für die Bezuschussung solcher Geräte liege noch keine gesetzliche Grundlage vor. Teilweise hätten sich Eltern auf eigene Kosten solche Geräte angeschafft und über Darlehen finanziert.

Trudel Zimmer ist wegen Antwort des Jobcenters empört

Nun gebe es rückwirkend ab dem 1. Januar 2021 eine gesetzliche Grundlage für die Bezuschussung digitaler Endgeräte für bedürftige Schüler. Sie habe deshalb die Anträge noch einmal neu gestellt, habe Schulbescheinigungen, Kaufbelege und andere Papiere vorlegen müssen. „Insgesamt habe ich 15 Anträge gestellt, die auch sehr schnell bewilligt wurden und zwar mit 350 Euro je Person.“

Doch es gebe auch Fälle, bei denen das Jobcenter Probleme mache – etwa bei einer Großfamilie mit sieben schulpflichtigen Kindern. Diese habe sich schon im Jahr 2020 entsprechende Geräte aus Eigenmitteln und auch auf Druck der Schulen hin angeschafft, um ihren Kindern die Teilnahme am Unterricht zu ermöglichen. Doch nun wolle das Jobcenter die schon 2020 angeschafften Geräte nicht bezuschussen. Rund 1000 Euro würden der Familie so vorenthalten, empört sich Zimmer: „Hier werden Eltern bestraft, die für ihre Kinder bessere schulische Chancen haben wollten.“

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Beim Jobcenter Rhein-Erft kann man zum konkreten Fall keine Stellung nehmen. Generell sei es so, dass man keine Geräte bezuschussen könne, die vor 2021 angeschafft wurden. Das sehe das Gesetz nicht vor.