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„Wir waren 1985 schon weiter“Scharfe Kritik an Plänen für neuen Lidl-Markt in Kerpen

Lesezeit 2 Minuten

So könnte der neue Lidl-Markt aussehen: Dieser Plan wurde per Beamer im Planungsausschuss an die Wand geworfen.

Kerpen – Auf Zustimmung bei den großen Fraktionen CDU und SPD sind die abgeänderten Pläne für den Neubau des Lidl-Marktes in der Hahnenpassage gestoßen. Wie im Planungsausschuss von einer Firmenvertreterin erläutert wurde, sind die erstmals im Sommer vergangenen Jahres vorgestellten Neubaupläne noch einmal überarbeitet worden.

In den neuen Planungen ist ein größerer Abstand des neuen Gebäudes zur Hahnenstraße vorgesehen, so dass die Terrasse, die derzeit von einem Eiscafé genutzt wird, ebenso erhalten bleiben könne wie die dort befindliche Trauerweide. „Die Außenterrasse wird sogar noch vergrößert“, hieß es im Ausschuss. Geplant sei, die Eisdiele seitlich an den Lidl-Markt anzuschließen. Darüber werde gerade mit dem Betreiber verhandelt, hieß es.

Das ist für den neuen Lidl-Markt in der Hahnenpassage geplant

Bis zum April 2022 sollen alle Mietverträge in dem bisherigen Gebäude auslaufen, das dann abgebrochen werden kann. Der neue Markt solle 1300 Quadratmeter Verkaufsfläche und ein größeres Sortiment als der bisherige Lild-Markt an gleicher Stelle haben. Der Markt will sich in Richtung „Vollsortimenter“ entwickeln. Geplant sind 123 Stellplätze hinter dem Gebäude, die im Rahmen einer Parkraumbewirtschaftung für 90 Minuten frei genutzt werden können. Zudem sollen dort 25 neue Bäume gepflanzt werden

Die neuen Pläne seien besser als die alten, meinte SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Lipp. So sah es auch Klaus Ripp, Fraktionsvorsitzender der CDU. Man sei froh, dass es endlich an der Hahnenpassage weitergehe, und wolle deshalb an die bauliche Gestaltung der Gebäude keine Maximalforderungen stellen.

Kerpen: Grüne und FDP wollen Wohnungen über Lidl-Markt

Auch die Grünen sahen in den Plänen „wesentliche Verbesserungen“, bleiben aber bei ihrer Kritik an der Flachdachkonstruktion. Besser wäre es, wenn diese mit Wohnungen überbaut würde. Dies forderte auch die FDP vehement: Die vorliegenden Pläne seien nicht „zukunftsorientiert“ und „flächeneffizient“, so ihr Ausschussmitglied Hubert Müller. „Da waren wir 1985 in der Hahnenpassage schon weiter.“ Heutzutage sei es nötig, den Raum auch in der Höhe zu nutzen. Warum Lidl dies nicht wolle, sei „schwer nachvollziehbar“: Beim neuen Rewe-Markt in Brüggen sei dies doch auch gegangen.

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Die Firmenvertreterin wies die Forderung nach einem mehrgeschossigen Bau mit Wohnungen ohne nähere Erläuterungen entschieden zurück. „An diesem Standort sehen wir von Wohnungen ab.“

Mit großer Mehrheit beschloss der Ausschuss, dass im Frühjahr das Bebauungsplanverfahren für den neuen Markt eingeleitet wird. Dazu soll es dann auch eine Bürgerinformation geben.