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SchutzgebietSo reagieren Mountainbiker auf die neuen Regeln im Königsdorfer Forst

Lesezeit 3 Minuten
Behördenvertreter und Biker im Königsdorfer Forst

Die Biker äußerten zum Teil Verständnis, machten aber auch auf Gefahren durch Absperrungen mit Baumstämmen aufmerksam.

Thema war unter anderem der Rückbau der nicht genehmigten Mountainbike-Strecken im Schutzgebiet.

„Hier hat die Natur Vorfahrt“, erklärte Forstamtsleiter Stephan Schütte am Samstagnachmittag auf dem Wanderparkplatz in Dansweiler. Gemeinsam mit Landrat Frank Rock, Umweltdezernent Uwe Zaar sowie Ranger Jonathan Mann war Schütte gekommen, um die unterschiedlichen Waldnutzer über die Veränderungen im Naturschutzgebiet Königsdorfer Forst zu informieren, darunter den Rückbau der nicht genehmigter Mountainbike-Strecken im Schutzgebiet.

„Es geht aber auch um Respekt und darum, sich selbst zu beschränken, sich Grenzen zugunsten des Altwaldes aufzuzeigen“, sagte Schütte. Es ging den Behördenvertretern darum, ein größeres Verständnis und Bewusstsein für die Notwendigkeit des neuen Wegekonzeptes zu schaffen. Dieses, so erklärte Umweltdezernent Zaar, sei Teil des im Sommer 2022 vom Kreistag beschlossenen Gesamtkonzeptes zur naturverträglichen Nutzung des wertvollen Buchenwaldes. „Es ist der letzte seiner Art im Rhein-Erft-Kreis“, erklärte Schütte.

Fahrrad-Trails beseitigt

Fahrrad-Trails beseitigt insbesondere die Sperrungen der Pfade, die von Radsportlern genutzt wurden, stießen bei etlichen Bikern auf Unverständnis – auch, weil ihnen die Gründe der Sperrungen bisher nicht vermittelt worden seien. Zunehmend fanden sie in den vergangenen Wochen mit Flatterbändern, Baumstämmen und Stöcken gesperrte Wege vor. „Die Wege sind wir zum Teil schon seit über 20 Jahren gefahren“, merkte ein Biker an. Ihm sei nicht klar, warum sie plötzlich dicht seien.

Ihm erklärte Schütte, dass auch ein Bike zu Bodenverdichtungen führe und das Wild im Wald noch 20 bis 30 Metern abseits der Strecken durch die Biker gestört werde. Deswegen seien die Trails, die über Jahre befestigt wurden, gesperrt und der Boden zum Teil schon aufgelockert worden. Doch es gehe ihm nicht um Schuldzuweisungen. „Unser Ziel ist eine langfristige, nachhaltige Nutzung des Naturschutzgebietes durch Reitende, Fahrradfahrende und Spaziergehende mit und ohne Hund sowie eine Beruhigung der schützenswerten Fauna und Flora“, so Schütte.

Gemeinsame Lösung mit Bikern soll her

Deswegen müssten sich alle an die Regeln halten. Auch die Reiter müssten auf den für sie geschaffenen Wegen bleiben. Und die vielen, illegal von Fußgängern geschaffenen Trampelpfade, die links und rechts abseits der Hauptwege in den Wald führen, sollen ebenfalls gesperrt und aufgelockert werden. „Wir schaffen das Konzept für alle“, betonte auch Landrat Rock. Speziell den Bikern sicherten die Gastgeber jedoch ein weiteres Treffen zu, das schon am kommenden Freitag um 10 Uhr am Forsthaus stattfinden soll.

„Wir wollen mit ihnen eine gemeinsame Lösung finden“, sagte Zaar. Geplant sei der Bau einer alternativen Strecke außerhalb des Altwaldes, die attraktiv ist, damit der Altwald zur Ruhe komme. Für das Naturschutzgebiet Königsdorfer Forst kündigte Schütte hingegen an, dass die Ranger künftig dort auf Streife gehen und gelbe Karten, bei Wiederholung auch rote Karten an alle verteilen, die sich nicht an die Regeln halten.

Dazu gehört unter anderem auch, dass Hunde außerhalb der Hauptwege an die Leine müssen, dass Radfahren außerhalb fester Wege und auf schmalen Trails ebenso wie Rauchen, Zelten, gewerbliches Pilzesammeln und das Wegwerfen von Müll aller Art im Wald verboten ist. Bei Verstößen können Verwarn- und Bußgelder verhängt werden. Landrat Frank Rock versprach auch, das neue Gesamtkonzept zur naturverträglichen Nutzung des Naturschutzgebiets Königsdorfer Forst zeitnah auf der Homepage des Rhein-Erft-Kreises zu veröffentlichen.