Rhein-Erft-Kreis – Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres liegt der Inzidenzwert im Rhein-Erft-Kreis nahe an der 50er-Marke. Mit Sieben-Tage-Inzidenzen von 43,8 und 45 lag der Kreis am Montag und Dienstag deutlich über dem NRW-Schnitt von 27,3. Landesweit hatte es im Rhein-Erft-Kreis in den vergangenen sieben Tagen sogar die zweitmeisten Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner gegeben. Ein Grund für den starken Anstieg des Inzidenzwertes sind die vielen Neuinfektionen bei Jüngeren.
Kinder und Jugendliche liegen aktuell laut Kreis bei einer Inzidenz von knapp 65, auch Menschen zwischen 20 und 39 Jahren lägen mit einem Wert von über 70 deutlich über dem Durchschnitt. Aus diesem Grund geht Kreissprecher Marco Johnen aktuell auch davon aus, dass die Infektionszahlen mit Beginn des neuen Schuljahres am 18. August wieder deutlich steigen werden: „Die bei uns vorherrschende Delta-Variante ist wesentlich ansteckender als die bisherigen Virusvarianten und trifft insbesondere im Bereich der Kitas und Grundschulen auf ungeimpfte Kinder. Das heißt, das Risiko weiterer Infektionen ist wesentlicher höher als bislang.“
Rhein-Erft: Kreis bietet Impfungen für Kinder und Jugendliche an
Um diesem Problem entgegenzutreten, bietet der Kreis im Impfzentrum in Hürth Impfungen für Kinder und Jugendliche an. Eltern, die ihre Kinder dort impfen lassen möchten, können über den Kreis einen Termin vereinbaren, sagt Marco Johnen. Für die Impfung werde dann lediglich eine Einverständniserklärung benötigt.
Dass der Kreis Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren aktuell zunächst nur mit Termin impfe, habe planerische Gründe, denn im Impfzentrum werden aktuell nur Kinder- und Jugendärzten eingesetzt, um Kinder und Jugendliche zu impfen. Termine können per Mail an kg-impfzentrum@rhein-erft-kreis.de vereinbart werden. Da jetzt aber auch Hausärzte und Betriebsärzte befugt seien, Impfungen bei Kindern- und Jugendlichen durchzuführen, könne es sein, dass bald keine Termine mehr gemacht werden müssten, sagt der Kreissprecher.
Impfquote bei 12- bis 16-Jährigen weiter niedrig in Rhein-Erft
Bislang nutzen aber nur wenige Familien dieses Impfangebot. „In den vergangenen Wochen haben sich täglich im Schnitt zwischen 50 bis 70 Kinder und Jugendliche im Impfzentrum impfen lassen“, bestätigt Marco Johnen auf Nachfrage. Das Problem: Damit ist die Impfquote bei den 12- bis 16-Jährigen nach wie vor sehr niedrig, laut Kreis liege sie aktuell nur zwischen zehn und 20 Prozent. „Es bleibt den Eltern vorbehalten, zu entscheiden, Kinder und Jugendliche zu impfen. Grundsätzlich hilft jede vollständige Impfung gegen das Virus“, macht der Kreis deutlich.
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Um die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen noch besser zu erreichen, möchte der Rhein-Erft-Kreis auch in den kommenden Tagen und Wochen weitere Impfaktionen anbieten. So finde am kommenden Freitag, 6. August, ab 15 Uhr eine Impfaktion auf dem Parkplatz des Phantasialandes in Brühl statt. Und in der ersten vollen Schulwoche nach den Ferien plant der Kreis vom 23. bis 27. August Impfungen an den fünf Berufskollegs in Rhein-Erft.
Rhein-Erft: Geimpfte Schülerinnen sind vor Quarantäne geschützt
„Insgesamt haben wir schon gesehen, dass die Impfgeschwindigkeit über die Ferien nachgelassen hat. Deshalb wollten wir dem mit besonderen Impfaktionen entgegenwirken“, erklärt Johnen. Dass diese Aktionen Erfolg haben, hätten die Impfaktionen in Bergheim-Quadrath-Ichendorf und in Wesseling am Wochenende wieder gezeigt, bei denen mehr als 500 Impfungen durchgeführt worden seien.
Einen weiteren positiven Effekt könnten auch die aktuelle Quarantäne-Verordnung und eine Empfehlung des Robert Koch-Instituts bringen. Denn geimpfte Schülerinnen und Schüler müssen nach den derzeitigen Vorgaben nicht in Quarantäne, wenn sie mit einer positiv getesteten Person in einer Klasse saßen. Das heißt, auch wenn das Kind direkter Sitznachbar eines infizierten Schülers war, muss es nicht zu Hause bleiben.