Aus PersonalmangelDezernent räumt ein, dass Vorhaben nicht umgesetzt werden können
Pulheim-Brauweiler – Dämmplatten stapeln sich hinter dem Schulgebäude. Die Tischtennisplatte und der Basketballkorb stehen seit Wochen ungenutzt herum. Ein Zaun schirmt sie und ihren Nachbarn – einen Anbau in Modulbauweise – ab.
Gesamtkosten in Höhe von 5,8 Millionen Euro
In dem zusätzlichen Trakt mit zwei Etagen entstehen 16 Räume. Ein Aufzug wird die Stockwerke verbinden. Später lässt die Stadt die Mensa ausbauen, auch Umbauten im Hauptgebäude sind geplant. Die kalkulierten Gesamtkosten in Höhe von 5,8 Millionen Euro finanziert die Stadt mit einem Nachtragshaushalt.
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Auch an anderen Schulen gibt es einiges zu tun. Im Doppelhaushalt 2019/2020 hat die Kämmerei einen Batzen Geld für Anbauten beispielsweise an der Christinaschule sowie Umbauarbeiten reserviert. Doch schon jetzt steht fest, dass die Stadt einen Großteil des Geldes in diesem Jahr nicht wird ausgeben können. Das zumindest machte Schuldezernent Uwe Zaar im Schulausschuss klar.
Personal fehlt
„Wir werden nicht alles umsetzen können“, kündigte er an. Die Folge: Da das nötige Personal fehlt und nicht absehbar ist, wann die beiden Voll- und die beiden Teilzeitstellen besetzt werden können, „müssen wir priorisieren.“ Das, „was hoffentlich dieses Jahr machbar ist“, hat die Fachabteilung in einer Prioritätenliste gebündelt.
Zehn Projekte finden sich in der Kategorie eins, darunter Mobiliar für eine neue Klasse an der Gemeinschaftsgrundschule Sinthern/Geyen. Zwölf Projekte, darunter eine Küche für die Marion-Dönhoff-Realschule, tragen die Ziffer zwei.
Heftige Kritik von Politikern, Schulleitern und Eltern
Für ihre Vorlage, die nicht „erfreulich“, aber „notwendig“ sei (Zaar), wurde die Fachabteilung von Politikern, Schulleitern und Eltern heftig kritisiert. „Es ist erschreckend, dass die Verwaltung nicht in der Lage ist, ihre Aufgaben zu erfüllen, weil das Personal fehlt“, sagte FDP-Fraktionsvorsitzender Prof. Dr. Martin Wortmann. Torsten Rekewitz (SPD) sprach von einer frustrierenden Situation für die Schüler. Die Verwaltung habe Versprechungen gemacht und Hoffnungen geweckt. „Aber man sieht jetzt schon, dass Aufgaben ins nächste Jahr verschoben werden müssen.“
Das ist durchaus denkbar. Uwe Zaar kündigte an, dass die Verwaltung „natürlich“ auch die Projekte der Kategorie zwei abarbeiten werde. „Nur wenn wir das Personal nicht finden, bleiben sie liegen.“ Elisabeth Rehmann (CDU) nannte das Ganze „sehr bedauerlich“. An die Verwaltung appellierte sie, die Politik zu informieren, wenn etwas nicht klappe. Sie sei mal wieder erschüttert, sagte eine Mutter. „Als der Haushalt eingebracht wurde, habe ich gedacht, es bewegt sich etwas. Leider hat sich seither nichts getan.“