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AbteipassageBürgerinitiative hält geplanten Supermarkt für überdimensioniert

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Ein Gutachter hatte vor Jahren festgestellt, dass die Abteipassage bauliche Schwächen hat und überplant werden sollte.

Pulheim-Brauweiler – Persönliche Interessen? Diesen Vorwurf höre er immer wieder, so Dr. Amadeus Franke von der Bürgerinitiative Abteipassage Brauweiler. Auch in Leserbriefen, die diese Zeitung veröffentlicht hat, war davon die Rede. „Wir alle leben und arbeiten in Brauweiler. Unser Anliegen ist es, dass es in den Bereichen Handel, Gewerbe, Dienstleistung und medizinische Versorgung gut läuft. Dieses Interesse dürfte wohl deckungsgleich sein mit den Interessen der Brauweiler Bevölkerung“, sagt der Mitinitiator des Bürgerbegehrens „Abteipassage Brauweiler“.

Tatsächlich habe auch er zum Kreis derer gehört, die das Gebäude aus den 80er Jahren erwerben wollten. „Uns als Nachbarn ging es darum, dass aus der Abteipassage etwas Vernünftiges wird und sie als solche erhalten bleibt.“ Einer der Interessenten habe sogar schon Mieter für alle Flächen gehabt. „Er ist aber ebenso wie wir an der Verwaltung gescheitert.“ Dazu äußere sich die Verwaltung vor der Bürgerversammlung am 28. März nicht, war auf Nachfrage im Rathaus zu erfahren.

Supermarkt sei überdimensioniert

Ihm sei bewusst, dass eine Sanierung aufwendig gewesen wäre und im Gebäudeinneren einiges hätte verändert werden müssen. „Uns liegt schon ein Kostenvoranschlag für einen Aufzug vor. Er würde bei den Sanierungskosten nicht erheblich zu Buche schlagen.“

Den von der Investorin – der Objektgesellschaft Brauweiler – geplanten Supermarkt mit 1800 Quadratmetern Verkaufsfläche hält Franke für überdimensioniert. Das Argument, dass die Planung die Nahversorgung sicherstellen soll, lässt er nicht gelten. „Sie ist sichergestellt. Es gibt in Brauweiler zwei Discounter und einen Supermarkt.“ Vielmehr würde die Einzelhandelsvielfalt im Abteiort durch das Bauprojekt leiden, ist sich Franke sicher.

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Dass seit Jahren Ladenlokale in der Abteipassage leer stehen, verwundert Franke nicht. „Interessenten gab und gibt es genug. Aber die ehemalige Eigentümerin hat nicht mehr aktiv vermietet. Meine Frau, die schon vier verschiedene Ladenlokale angemietet hatte, durfte innerhalb des Objektes nicht mehr umziehen.“

Erfolg des Bürgerbegehrens würde

Franke befürchtet, dass der Investor nur daran interessiert ist, möglichst viele Quadratmeter bebaute Fläche zu schaffen, um sie anschließend an einen Immobilienfonds zu verkaufen. „Ob sein Konzept aufgeht, muss ihn nicht mehr interessieren.“

Darum setzen die Initiatoren auf das Bürgerbegehren. „Hätte es Erfolg, dann wäre der Weg frei für Überlegungen, die Abteipassage doch noch zu sanieren“, sagt Franke optimistisch. Davon ist allerdings nicht auszugehen. Denn dann müsste die Investorin davon überzeugt werden, ihre Pläne für das Abtei-Quartier komplett zu ändern. Zuletzt hatte Andreas Tischler für die Objektgesellschaft Brauweiler im Gespräch mit Journalisten dieser Zeitung gesagt: „Die Aufhebung des Aufstellungsbeschlusses verhindert in keinem Fall den Abriss der Abteipassage.“