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Jahrhunderte verschollenDrei historische Urkunden sind zurück in Brauweiler

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Die Freude über die historischen Dokumente ist groß.

Pulheim-Brauweiler – Sie waren Jahrhunderte verschollen. Wo genau sie aufbewahrt wurden, ist unklar. Sicher ist hingegen dies: Vor ein paar Tagen hat die Pfarrgemeinde St. Nikolaus Brauweiler drei restaurierte Urkunden zurückerhalten.

Dr. Gregor Patt, Leiter im Archivberatungs- und Fortbildungszentrum des Landschaftsverbandes Rheinland in Brauweiler, und seine Kollegin, Gebietsreferentin Thea Feigenbaum, haben die Archivalien an Dr. Peter Weber und Ingrid Tönnessen übergeben.

Die beiden betreuen das Pfarrarchiv ehrenamtlich. Und sie waren hocherfreut, dass die Urkunden aus den Jahren 1487, 1625 und 1722 ihren Weg zurück in die Heimat gefunden haben.

Hinweise auf die Wahl eines Abtes in Brauweiler

„Die jüngste und die älteste Urkunde haben einen eindeutigen Bezug zur Abtei Brauweiler, die mittlere wiederum zum Ort Brauweiler“, sagte Gregor Patt bei der Übergabe. In der Quelle aus dem Jahr 1487 ist von einem Geschäft zugunsten der Abtei die Rede, „sie wurde vom bischöflichen Rentmeister ausgestellt“.

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Die kleinste Urkunde ist die älteste, sie stammt aus dem Jahr 1487. Die untere datiert von 1625, die obere von 1722.

Die Schöffenurkunde aus dem Jahr 1625 sei interessant, da sie Ausdruck der örtlichen Selbstverwaltung sei, sagte Patt. Brauweiler Schöffen bestätigten den Verkauf einer Rente.

Historisch bedeutend ist die Urkunde des Kölner Erzbischofs und Kurfürsten Joseph Clemens Kajetan von Bayern aus dem Jahr 1722. Geschrieben und beglaubigt habe sie der Notar C. F. Melchior, der sich noch häufiger im Umfeld des Erzbischofs nachweisen lasse, schreibt Gregor Patt in einem Aufsatz.

Die von Joseph Clemens unterschriebene Urkunde, die ein Papiersegel mit seinem Wappen trägt, verdeutliche, welche Regeln für die Wahl beziehungsweise die Einsetzung des Vorstehers einer Abtei wie Brauweiler im 18. Jahrhundert galten.

Pfarrer mit Brauweiler Wurzeln sammelte eifrig

Gregor Patt vermutet, dass die Urkunden um 1803, als die Abtei Brauweiler aufgelöst wurde, verloren gegangen sind. Erstmals belegt sind sie 1904, als Teil der Privatsammlung des Priesters Wilhelm Lückerath.

„Er war heimatkundlich sehr interessiert, er hat sehr viel zu Heinsberg geforscht, er war ein Phänomen für seine Zeit“, berichtete Anja Mülders, die Leiterin des Kreisarchivs Heinsberg. Der gebürtige Brauweiler habe als Rektor und später als Pfarrer gewirkt. Lückeraths umfangreicher Nachlass sei auf Umwegen in den Besitz des Landratsamtes und somit des Kreisarchivs übergegangen.

Für sie sei sofort klar gewesen „wir geben die Urkunden dorthin zurück, wo sie herkommen. Das ist ein Schatz, es ist wichtig, dass er genutzt wird“, sagte Anja Mülders. Daher habe sie sich gleich mit dem LVR in Verbindung gesetzt.

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„Wir haben sie unentgeltlich restauriert“, um sie nun an das „vorbildlich gepflegte Pfarrarchiv St. Nikolaus zu geben“, sagte Gregor Patt. Wer sich für die Urkunden interessiert und sie anschauen möchte, kann sich im Pfarrbüro unter 02234/82248 melden.