Jubiläum steht bevorLVR konzipiert Ausstellung in Abtei Brauweiler neu
Pulheim-Brauweiler – Die Vorbereitungen für das Jahr 2024 sind in vollem Gange. Auch beim Landschaftsverband Rheinland (LVR). Dann wird die ehemalige Benediktinerabtei 1000 Jahre alt. Bis dahin hat ihr Eigentümer – der LVR – noch einiges vor.
Gleich mehrere große Projekte stehen auf der Zu-erledigen-Liste: Im Abteipark, auf der Rückseite des Wirtschaftshofs, soll ein Klostergarten entstehen. Mit einer Dauerausstellung möchte der LVR die wechselvolle 1000-jährige Geschichte der Abtei Brauweiler dokumentieren. Ein Investor soll das Alte Casino, ein Backsteingebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zur Abteikirche, umbauen, um es für ein Lokal herzurichten und später auch zu betreiben.
Neue Mitarbeiter und Mtarbeiterinnen sollen eingestellt werden
Pläne gibt es auch für die Gedenkstätte, die der LVR 2008 im Keller des früheren Frauenhauses der Ende der 60er-Jahre aufgelösten Arbeitsanstalt Brauweiler eröffnet hat. In den Räumen – darunter zwei weitgehend im Nachkriegszustand erhaltene Zellen – erinnert der LVR an die die Geschehnisse der Jahre1933 bis 1945. In der NS-Zeit war die Arbeitsanstalt Brauweiler Konzentrationslager, Gestapo-Gefängnis und Sammellager für Kölner Juden vor der Deportation nach Dachau.
Da sich die „musealen Erfordernisse und die Ansprüche“ der Besucher deutlich gewandelt haben, möchte der LVR die Dauerausstellung neu konzipieren und weitere wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen. Damit weiteres Personal eingestellt werden kann, hat der Kulturausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland 60.000 Euro bewilligt. Die endgültige Entscheidung trifft allerdings der Landschaftsausschuss des LVR Anfang April.
In der Vorlage für den Kulturausschuss ist nachzulesen, warum es an der Zeit ist, die Dauerausstellung inhaltlich und gestalterisch zu aktualisieren. Aufgrund des demografischen Wandels gehörten nur noch wenige Gäste der Generation der „Kriegskinder“ an. Folglich müssten andere Interessen und Fragestellungen berücksichtigt werden. Zudem müsse die Dauerausstellung auf Fragen zur Nutzung als Arbeitsanstalt und NS-Gefängnis finden, die bislang nur bei Führungen beantwortet worden seien. Wichtig ist für den LVR auch, dass ein Besuch der Gedenkstätte auch ohne Führung spannend, erkenntnis- und erlebnisreich ist. Es sei daher dringend erforderlich, die Inhalte zeitgemäß und auf größerer Fläche zu präsentieren.
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Der LVR strebt an, dass die Dauerausstellung bis zur 1000-Jahr-Feier der Abtei Brauweiler neu konzipiert ist. Zuvor müssen jedoch erst noch einzelne Räume saniert, ein Aufzug eingebaut und Fluchtwege geschaffen werden. Auch das Brandschutzkonzept soll überarbeitet werden.