Die SPD im Rhein-Erft-Kreis schlägt kurz vor den Weihnachtsferien Alarm. An vielen Schulen fehlen Lehrerinnen und Lehrer. Besonders hoch ist der Bedarf an den Grundschulen. Die SPD nimmt die Landesregierung in die Pflicht.
Kritik der SPDLehrermangel an Horionschule in Pulheim so groß wie an keiner anderen Schule in Rhein-Erft
An keiner anderen Schule im Rhein-Erft-Kreis ist der Lehrermangel so eklatant wie an der Horionschule in Pulheim-Sinnersdorf. Lediglich 74,9 Prozent der Stellen sind besetzt. Dies geht aus einer Kleinen Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag hervor.
Auch die Carl-Sonnenfeld Schule in Bergheim ist nach Angaben von Heike Steinhäuser, der SPD-Vorsitzenden im Rhein-Erft-Kreis, mit 80,9 Prozent deutlich unterbesetzt. Bei den weiterführenden Schulen steht demnach die Bedburger Arnold-von-Harff Hauptschule mit einer Quote von 85,5 Prozent am schwächsten da.
Schulen verfügen laut SPD über keinerlei Personalreserven
Nach Steinhäusers Ansicht zeigen die aktuellen Zahlen zur Personalausstattung an Schulen insgesamt, dass insbesondere Grundschulen eine zu geringe Personalausstattungsquote aufweisen. „Gerade jetzt im Winter mit hohen Krankenzahlen macht sich diese schwache Personalausstattung schmerzhaft bemerkbar“, sagt Steinhäuser. An vielen Schulen bestünden einfach keine Personalreserven. Auch das „Aufholen nach Corona“ werde so schwierig.
Dierk Timm, stellvertretender Vorsitzender der Rhein-Erft SPD, ergänzt: „Dass jetzt endlich, nach vielen Jahren Verzögerung, die Landesregierung die Besoldungsangleichung für Grundschullehrkräfte begonnen hat, führt hoffentlich langfristig dazu, dass sich künftig mehr Studierende für eine Laufbahn an einer Grundschule entscheiden.“
Er sieht die neue Landesregierung aber weiter in der Pflicht. In der letzten Amtszeit sei es der CDU-geführten Regierung nicht gelungen, signifikante Verbesserungen für Grundschulen zu erreichen.
Der tatsächliche Lehrermangel sei noch höher als angegeben
Steinhäuser und Timm weisen darauf hin, dass die Lage in den Schulen in der Regel noch deutlich schlechter sei, als durch die Quote suggeriere. Diese enthalte nämlich auch dauererkrankte Lehrerinnen und Lehrer oder solche, die ein Sabbatjahr machten.
Die deutlich klarere Besetzungsquote, welche darstellen würde, wie viele Lehrkräfte an einer Schule tatsächlich zur Verfügung stehen, werde von der Landesregierung nicht erfasst.