Nach Kritik hat die Stadt aufgelistet, welche Standorte sie überprüft hat und welche nicht in Frage kommen.
BauprojekteAuf drei Grundstücken könnte die Stadt Pulheim Geflüchtetenunterkünfte bauen
Die Stadt hat auf die Kritik von Bewohnerinnen und Bewohnern des Abteiortes reagiert. Im Umweltausschuss und zuletzt in der Einwohnerfragestunde im Stadtrat hatten sie moniert, dass sie bislang Informationen schuldig geblieben sei, welche Flächen sie überprüft habe und welche sie als Standorte für die geplanten Unterkünfte für Geflüchtete für geeignet halte. Dies holt die Stadtverwaltung nun nach.
Im Beschlussvorschlag für den Ausschuss für Liegenschaften und Hochbau am kommenden Donnerstag, 25. April, 18 Uhr, listet sie die Flächen auf, die sie überprüft hat, und erläutert, warum sie als Standort für die geplanten Unterkünfte für Geflüchtete nicht infrage kommen. Die Vorlage mit der Nummer 131/2024 ist im Ratsinformationssystem zu finden.
Die Stadt hat alle Grundstücke ausgeschlossen, die schon anderweitig verplant sind
Da die Flächen kurzfristig zur Verfügung stehen müssen, hat die Stadt ausschließlich solche geprüft, die ihr gehören. Darüber hinaus sollen die Grundstücke ausreichend groß, sofort bebaubar, angebunden beziehungsweise ohne großen Aufwand zu erschließen sein.
Die Stadt hat alle Grundstücke ausgeschlossen, die schon anderweitig verplant sind, wie etwa das künftige Gewerbegebiet „Industriebahn“ gegenüber der Feuer- und Rettungswache, aber auch solche, auf denen Bodendenkmäler vermutet werden, wie etwa auf dem Grundstück „Im Winterloch“, besser bekannt als Reiherwiese.
Es gibt nur drei geeignete Grundstücke
Außerdem sollen die Grundstücke innerhalb der Ortslage liegen oder unmittelbar an diese angrenzen. In der Beschlussvorlage weist die Stadtverwaltung darauf hin, dass die Zahl der infrage kommenden städtischen Flächen nicht sehr hoch ist. Sie habe sie untersucht und festgestellt, dass es letztlich nur drei geeignete Grundstücke gebe, die die Kriterien erfüllten.
Für nicht geeignet hält die Stadt folgende Flächen in Pulheim: das künftige Gewerbegebiet Industriebahn, die Reiherwiese an der „Albrecht-Dürer-Straße/Orrer Straße, das Areal zwischen den Straßen „Zur offenen Tür“ und „Peter-Kanters-Allee“, wo schon vier Unterkünfte für Geflüchtete stehen und wo eine Sporthalle geplant ist.
Es sei nicht möglich, Geflüchtete gleichmäßig auf das Stadtgebiet zu verteilen
In Brauweiler sind es die Brauweiler Straße in Verlängerung der Helmholzstraße, die Bernhardstraße/Liethenstraße, die Donatusstraße 58, wo schon eine Unterkunft für rund 100 Geflüchtete geplant ist, sowie das Umfeld des Sportparks. In Sinnersdorf kommen weder der Basketballplatz und der Bolzplatz „Am Randkanal“/„Stommelner Straße“, noch der Rasenplatz an der „Stommelner Straße“ und die Fläche an der Rurstraße/Paulspfädchen infrage, wo eine Kita für sechs Gruppen geplant ist. Die Stadt weist darauf, dass es angesichts der „begrenzten Zahl“ an geeigneten städtischen Grundstücken nicht möglich ist, Geflüchtete gleichmäßig auf das gesamte Stadtgebiet zu verteilen.
Letztendlich erfüllen lediglich die drei Standorte die festgelegten Kriterien, von denen in den vergangenen Monaten immer wieder die Rede war. Die Bauprojekte „An der Kopfbuche“ in Stommeln, an der Bernhardstraße in Brauweiler und an der Christophstraße/Ecke Hedwigstraße in Sinnersdorf seien in unterschiedlichen Entwicklungsstadien.
Auf der Fläche auf dem ehemaligen Bolzplatz hinter der Turnhalle „An der Kopfbuche“ möchte die Stadt drei jeweils zweigeschossige Gebäude in Modulbauweise (mit vorgefertigten Elementen) bauen. Geplant sind Wohnungen mit zwei und drei Zimmern. In den Gebäuden könnten bis zu 72 Geflüchtete ein Zuhause finden.
Auf dem ehemaligen Ascheplatz an der Bernhardstraße in Brauweiler sind vier jeweils zweigeschossige Containerbauten vorgesehen. Auf jeder Etage plant die Stadt fünf bis zehn abgeschlossene Wohneinheiten. In einem der Wohnblöcke sind unter anderem Räume für Schulungen und ein Spielzimmer für Kinder vorgesehen. In den Gebäuden könnten bis zu 270 Menschen eine Bleibe finden.
Auf dem Grundstück in Sinnersdorf ist ein zweigeschossiger Containerbau mit vier bis acht abgeschlossenen Wohneinheiten auf jeder Etage vorgesehen. In den Gebäuden könnten bis zu 54 Menschen untergebracht werden. Die Stadt bereitet die Bauprojekte vor, um die beiden Sporthallen, die aktuell als Notunterkünfte genutzt werden, wieder freimachen zu können, so dass dort wieder Vereins- und Schulsport möglich ist.
In den Turnhallen „An der Kopfbuche“ und am „Nordring 1“ sind aktuell 150 Geflüchtete untergebracht, im alten Hallenbad sind es 75. Für die drei Bauprojekte stehen 13,5 Millionen Euro im Haushalt bereit.