Pulheim-BrauweilerBau des inklusiven Donatus-Quartiers steht auf der Kippe
Das geplante inklusive Donatus-Quartier soll zu hundert Prozent barrierefrei sein.
Copyright: Entwurf: pgw Planungsgruppe Wörmann
- 57 barrierefreie Wohnungen will die Bauen für Menschen GmbH, eine Tochter des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), an der Helmholzstraße in Pulheim bauen.
- Die Pläne für das inklusive Quartier liegen der Stadt nun schon seit zwei Jahren vor. Doch es tut sich nichts.
- Grund dafür ist die geplante Infrastrukturabgabe in Pulheim. So reagiert der Investor auf die Pläne der Stadt.
Pulheim-Brauweiler – Die erste Hürde ist genommen. Anfang September hat die Politik grünes Licht für das Donatus-Quartier gegeben.
Doch ob die Bauen für Menschen GmbH, eine Tochter des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), ihr geplantes inklusives Wohnprojekt an der Helmholtzstraße tatsächlich bauen wird, ist noch offen. „Die Bauen für Menschen GmbH vertritt die Ansicht, abzuwarten, ob es eine Infrastrukturabgabe geben und wie hoch sie sein wird“, sagt Geschäftsführer Dr. Carsten Brausch.
Bekanntlich möchte die Stadt sie künftig erheben, um private Investoren und Bauträger an den Kosten für die Infrastruktur zu beteiligen. Die Rede ist von zusätzlichen Plätzen in Kindertagesstätten oder Schulen, aber auch von Spielplätzen, Straßen oder öffentlichen Grünflächen. Trotz mehrfacher Ankündigung der Stadtverwaltung liegt die Verwaltungsrichtlinie „Baulandmanagement im Innenbereich“ aber immer noch nicht vor.
Infrastrukturabgabe ist „das Zünglein an der Waage“
„Unser Ziel ist es, Mieten zu fairen Preisen anzubieten. Mit der geplanten Abgabe wird dies konterkariert, gemeinwohlorientiertes Handeln ist dann nicht mehr möglich.“ Es sei schließlich eine Frage der Wirtschaftlichkeit. „Wenn die Stadt eine Infrastrukturabgabe erhebt, können wir nicht anders, als sie an die Mieter weiterzugeben. Sie ist für uns das Zünglein an der Waage.“
57 Wohneinheiten in sieben Häusern sind an der Helmholzstraße neben der LVR-Donatusstraße geplant.
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Er sei gerne bereit, sich mit Vertretern der Verwaltung zu treffen und noch einmal zu erläutern, dass das Donatus-Quartier komplett inklusiv und zu 100 Prozent barrierefrei sein wird. Dass die Gesellschaft möglicherweise eine Abgabe für ein Bauprojekt auf einem verbandseigenen Grundstück zahlen soll, sei für ihn nicht nachvollziehbar, so Carsten Brausch. „Aber die Bauen für Menschen GmbH ist nach wie vor an dem interessanten Standort interessiert. Wir sind von dem Projekt überzeugt und hoffen auf die Unterstützung der Stadt. Es wäre schade, wenn wir unter anderem die Familien mit ihren Kindern alleine lassen müssten.“
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Eine Mehrheit aus SPD, Bürgerverein und FDP hatte sich zuletzt im Ausschuss für Hochbau und Liegenschaften dafür starkgemacht, dass die Stadt beim geplanten Donatus-Quartier im Abteiort auf die Infrastrukturabgabe verzichten soll. CDU und Grüne machten eine endgültige Entscheidung von weiteren Informationen abhängig.