Ellen Thoms (75) kreiert ihre Verse auf farbenfrohen Fotos von Blumen und Blüten. Mit ihren Werken will sie Menschen helfen, ihren Weg zu finden.
Fotos von BlumenEllen Thoms aus Pulheim will Menschen Mut machen
Es gibt Tage im Leben, die man nie vergisst. Tage, die dem Leben eine neue Richtung geben. Ellen Thoms, am Scheideweg ihres bisherigen Lebens, streifte durch die Felder und erfreute sich an der wieder aufblühenden Natur. „Plötzlich begann mein Verstand zu rattern“, erinnert sie sich mit glänzenden Augen. „Er stellte in Windeseile ein Gedicht auf die Beine, und ich lief schnell nach Hause, um es aufzuschreiben.“
Die Glücksgefühle an andere wietergeben
Ellen Thoms (75) ist immer noch verblüfft, wenn sie daran denkt. „Das war wie ein Geschenk“, sagt sie nachdenklich. Nie zuvor hatte sie Gedichte oder poetische Texte geschrieben, nun sprudelten die Verse geradezu aus ihr heraus. „Wer sein Ziel kennt, findet auch einen Weg dorthin.“ Oder „Lass dir dein Strahlen nicht nehmen, nur weil es andere blendet.“ Ellen Thoms griff zu ihrer kleinen Digitalkamera und zum Handy, begann, auf ihren Spaziergängen Landschaften und Blüten zu fotografieren und mit ihren Texten zu kombinieren. Eine Passion entstand, die ihre Seele wieder zum Strahlen brachte. Die Glücksgefühle, die sie in der Natur empfand, wollte das „echt kölsche Mädchen“, das seit mehr als 25 Jahren in Brauweiler lebt, an andere weitergeben.
Acht Fotobücher und 300 Seiten Texte
Ellen Thoms begann mit viel Herzblut, Fotobücher, Bildbände und Jahreskalender zu gestalten. Alles in professioneller Qualität, von Laboren auf Original-Fotopapier entwickelt. Aber sie zweifelte, ob das, was ihr so am Herzen lag, auch anderen gefallen könnte. Doch als Ellen Thoms, damals ehrenamtliche Reiseleiterin für Senioren-Reisen beim DRK Rhein-Erft, auf einer langen Busreise begann, aus ihren Texten vorzulesen, bekam sie viel Resonanz. „Eine Frau sagte mit Tränen in den Augen: Sie haben über mich geschrieben“, erinnert sich die Fotokünstlerin gerührt. Mit den Jahren entstanden acht Fotobücher und Bildbände, 300 Seiten Texte und Fotokalender, in diesem Jahr mit den Motiven „Blüten“, „Abtei und Abteipark“ und „34. Brauweiler Kunsttage“.
Ihre Ausstellungen kann Ellen Thoms gar nicht alle aufzählen. Unter anderem hingen ihre Bilder, die sie liebevoll „Fotospielereien nennt“, in der Uniklinik Köln, im Marienhospital in Brühl, im Bergheimer Kreishaus und im Pulheimer Café F. Auch beim Fotowettbewerb dieser Zeitung hatte Ellen Thoms mehrfach Preise gewonnen. Sie ist aktives Mitglied im Fotoclub Stommeln. Voller Tatendrang erzählt sie von ihren Projekten. „Mein Herz schlägt für Schwäne“, bekennt sie. „Am Kölner Adenauer-Weiher fotografiere ich die majestätischen Tiere gern, und manchmal unterhalte ich mich auch mit ihnen“, bekennt sie lachend.
Als nächstes stehen Fotobücher über Bäume und das Meer auf ihrem Plan. „Das Meer hat so viel zu erzählen. Vom Kommen und Gehen, vom Horizont und von der Endlichkeit“, sagt Ellen Thoms. „Ich möchte Menschen, die so wie ich damals an einem Scheideweg ihres Lebens stehen, Mut machen, sich zu trauen, neue Wege zu gehen.“ ellen_thoms@yahoo.de Telefon: 02234/801408