Gut Lärchenhof belegt einen Spitzenplatz: Es hat einen Guide-Michelin-Stern und der Küchenchef Torben Schuster war 2023 Koch des Jahres.
GourmetkücheFrisch renoviertes Restaurant Gut Lärchenhof in Pulheim ist wieder geöffnet

Torben Schuster in der Küche des Clubrestaurants Gut Lärchenhof.
Copyright: Martina Goyert
Gut Lärchenhof, 1997 im beschaulichen Pulheimer Stadtteil Stommelerbusch gegründet, ist einer der renommiertesten Golfclubs Europas und dem Vernehmen nach der teuerste Club Deutschlands. Zwei Jahrzehnte war der von der US-amerikanischen Golflegende Jack Nicklaus entworfene Platz Austragungsort für internationale Großturniere und Bühne für die besten Golfer der Welt.
Einen Spitzenplatz belegt auch das Clubrestaurant. Es hat einen Stern, verliehen vom Hotel- und Gastronomieführer Guide Michelin. Der Restaurant-Führer Gault Millau hat es mit 18 von 20 Punkten bewertet, um nur einige Beispiele zu nennen. 2023 hat „Gusto - Der kulinarische Reiseführer“ Küchenchef Torben Schuster als Koch des Jahres ausgezeichnet.
Pulheim: Maßgeschneidertes Design
Nach einer dreimonatigen Renovierungspause ist das Clubrestaurant, das Patron Peter Hesseler mit seinen Partnern Christoph Barciaga und Torben Schuster betreibt, wieder geöffnet. Im Auftrag von Kurt Dohle, Eigentümer des Golfclubs Gut Lärchenhof, haben Architektin Gesa von Grote und Designerin Christiane Peters das Clubhaus samt Restaurant, Bistro an der Driving Range, Halfway House, Umkleiden und Außenanlagen neu gestaltet.
Nichts wurde dem Zufall überlassen. Jedes Möbelstück, jede Leuchte, die Spiegel, Vorhänge und Stoffe seien eigens für Gut Lärchenhof entworfen und gefertigt worden. „Wir haben uns auf sehr viele Details des Golfsports konzentriert“, schilderte Christiane Peters vor Ort. Ein Beispiel sind die Golfbälle aus Glas der österreichischen Firma Swarovski. „Mehr als 60 ausgewählte Handwerksbetriebe und Manufakturen haben zum Gesamtbild beigetragen.“

Im neuen Glanz erscheint das Restaurant Gut Lärchenhof.
Copyright: Martina Goyert
Küchenchef Torben Schuster ist sehr angetan vom neuen Design. „Das Bild ist deutlich gesamtheitlicher geworden. Man hat die gleichen Tische wie im Gourmet-Restaurant, die gleichen Stoffe, es ist deutlich wohnlicher, gemütlicher geworden.“ Das Konzept sei durchdacht. Es gebe nun an mehreren Stellen Elemente - er spricht von Stationen - im Gastraum, die den Mitarbeitenden das Arbeiten im Service erleichterten. „Unser Know-how ist mit eingeflossen, es war eine sehr gute Zusammenarbeit.“
Das Club-Restaurant vereint zwei Ausrichtungen unter einem Dach - die Bistro- und die Gourmetküche. „Alles wird frisch zubereitet, auch in die Bistro-Küche fließt unser gesamtes Know-how ein. Sie ist etwas zugänglicher für den Alltag. Wir arbeiten mit leckeren Jus, wir kochen leckere Risottos, weil man nicht jeden Tag das Fünf- oder Sechs-Gänge-Menu essen möchte. In der Gourmetküche kochen wir so gut, wie wir können.“ Top Frische und Geschmack in der „Küche mit Finesse“ hatten die Guide-Michelin-Tester in ihrer Begründung betont. Torben Schuster koche modern, mutig und kreativ, verliere dennoch die klassische Basis nicht aus den Augen.
Teilweise sind zehn verschiedene Kochtechniken auf einem Teller vereint
Die Vielschichtigkeit in diesen Gerichten sei extrem komplex. „Teilweise sind zehn verschiedene Kochtechniken auf einem Teller vereint, aber das Ganze sieht total simpel aus.“ Auf diesem Niveau zu kochen, dem Druck standzuhalten, stets die gleiche Leistung abzurufen und das Gericht immer gleich aussehen und schmecken zu lassen, das sei die große Kunst in der Gourmetküche. Der Wunsch, dieses Handwerk zu erlernen, treibe die Köche an, diese harte Arbeit zu machen, betont der 39-Jährige.
Die Erfolge der vergangenen Jahre wertet Torben Schuster als Teamleistung. Um die derzeit 14 Frauen und Männer - fünf Auszubildende inklusive - so lange wie möglich zu halten und den Job attraktiver zu machen, hat er 2022 die Vier-Tage-Woche eingeführt. Das macht sich bezahlt: Das Team sei nicht mehr so überlastet und ausgelaugt wie zuvor.
Neue Wege gehen Torben Schuster, Peter Hesseler und Christoph Barciaga mit ihrer 2019 gegründeten HBS Food GmbH auch in puncto Ausbildung. Die Auszubildenden lernen schwerpunktmäßig im Clubrestaurant, in den Restaurants La Societé oder Ito, die die Firma neben dem Shima in Köln betreibt. Im Ausbildungsplan werde festgelegt, in welchen Restaurants sie in welcher Zeit eingesetzt werden. Schuster: Das bietet ihnen die Chance, die anderen Welten zu sehen und andere Dinge zu lernen.
Das Gourmet-Restaurant Gut Lärchenhof bleibt montags bis mittwochs geschlossen. Samstags und sonntags ist es von 12.00 bis 14 Uhr, donnerstags, freitags sowie samstags von 18 bis 21.00 Uhr geöffnet. Bestellungen werden bis 20.30 Uhr angenommen. Bei Gruppen ab fünf Personen bittet das Restaurant-Team, schon mit der Reservierung eine einheitliche Menüauswahl mitzuteilen. Das Bistro ist montags bis sonntags durchgehend geöffnet, die Küche ist täglich von 12 bis 14.30 Uhr sowie von 18 bis 21 Uhr für die Gäste da. Reservierungen sind online sowie unter 02238/9231016 möglich.
Der Werdegang
Torben Schuster hat außergewöhnliche Karrierestationen in der Sterne-Küche durchlaufen. Er war im Noma in Kopenhagen tätig, das mehrfach als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet wurde. Später kochte er in dem mit drei Sternen gekürten Restaurant „De Librije“ im niederländischen Zwolle. Bevor er 2017 nach Stommelerbusch wechselte, arbeitete er als Sous-Chef bei Yoshizumi Nagaya im gleichnamigen Restaurant in Düsseldorf. Er habe das Potenzial gesehen, es sei eine Herausforderung, die zwei Welten, also das Bistro und das Restaurant, zu verbinden. Sein Leitsatz lautet: Unser Glück ist es, andere glücklich zu machen.