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RathaussturmErstes Mädchen-Dreigestirn in Pulheim reißt das Publikum im Handumdrehen mit

Lesezeit 2 Minuten
Pulheims Bürgermeister im Blaumann, darunter ein Ringelshirt in den Farben Blau und Weiß. Ein Mitglied der KG Löschgrenadiere versucht, die Handschellen zu lösen.

Bürgermeister Frank Keppeler, der seit Weiberfastnacht als Baumeister im Rathaus arbeitet, wird von seinen Handschellen befreit.

Erstmals war auch die KG Löschgrenadiere dabei. Markenzeichen der Frauen und Männer sind die Feuerwehruniformen und die Mützen in Blau-Rot.

Bunter als sonst war die Kulisse im abgedunkelten Foyer des Pulheimer Rathauses. Bunter? Wie bitte? Nur die Ruhe. Gemeint sind nicht die jecken Wiever. Sie waren wie gewohnt farbenfroh-fantasievoll ausstaffiert und sangen sich schon vor dem offiziellen Startschuss in den Pulheimer Straßenkarneval in Stimmung. Gemeint ist die offizielle Abordnung.

Erstmals mischten sich beim Rathaussturm die Farben Blau und Rot in das traditionell dominierende Grün-Gelb der KG Ahl Häre. Neben der Stadtgarde, dem KG-eigenen Tanzcorps, dem Musikcorps und dem Dreigestirn mit Schmölzje bahnte sich kurz nach 12 Uhr auch eine Abordnung der KG Pulheimer Löschgrenadiere den Weg in die Verwaltungshochburg.

Das erste Mädchen-Dreigestirn der Stadt Pulheim. Die Mädchen tragen Ornate in den Farben Grün und Gelb.

Eine Zierde für die Stadt: Prinzin Carla I. (M.), Bäuerin Lena (r.) und Jungfrau Lina. Auch Maskottchen Gürkchen (r.) war dabei.

Markenzeichen der Frauen und Männer sind ihre historisch anmutenden schmucken Feuerwehruniformen und die schicken Mützen – beides in Blau-Rot. Der gemeinsame Auftritt beim Rathaussturm wird wohl nicht der letzte gewesen sein. Das zumindest lässt die knappe Antwort von Norbert Rohde vermuten.

Auf die Frage, wie es dazu gekommen sei, sagte der Präsident der KG Ahl Häre, während des Einmarschs kurz und knapp: „Weil wir gut zusammenarbeiten.“ Bürgermeister Frank Keppeler sagte etwas später, als er wieder ein freier Mann war (dazu später mehr), über den gemeinsamen Auftritt: „Das ist ein tolles Zeichen.“

Das ist ein tolles Zeichen
Frank Keppeler, Bürgermeister in Pulheim

Erstmals wurde die karnevalistische Abordnung von einem Mädchen-Dreigestirn angeführt: Prinzin Carla I. (Corolli), Bäuerin Lena (Dickenbrok) und Jungfrau Lina (Wermke) machten sich mit Tillmann Brück, Kommandant der Stadtgarde, Norbert Rohde sowie Jens Kehr und Christian Remacly, Präsident und Vize-Präsident der Löschgrenadiere, auf den Weg ins Bürgermeisterbüro.

Widerstand war offenbar zwecklos, denn nach einigen wenigen Karnevalsklassikern, die das Musikcorps im Erdgeschoss angestimmt hatte, tauchten die Karnevalisten mit dem Bürgermeister im Schlepptau auf und führten ihn ins proppenvolle Foyer.

Acht bunt kostümierte Frauen lächeln in die Kamera.

Bunt verkleidet und gut gelaunt waren die jecken Wiever bei der Wieverfastelovendsparty mit Rathaussturm.

Da stand er nun, der ins karnevalsbedingte Zeitalter der Machtlosigkeit katapultierte Bürgermeister im Baumeister-Outfit und in Handschellen. Bleibt nur zu hoffen, dass er die vielen neuen Schulen im Stadtgebiet nicht selbst bauen muss. Lange zappeln ließ die närrische Weiberschar den Verwaltungschef nicht.

Befreit von den Handschellen, stimmte Frank Keppeler eine kurze Dankesrede an. Die richtete er an den Personalrat, der die Weiberfastnachtsparty seit Jahrzehnten organisiert. Kaum waren die Worte verklungen, legte das Dreigestirn los. Im Handumdrehen rissen die Tollitäten ihr Publikum mit ihren Tanz- und Gesangseinlagen mit. Bei ihren Auftritten immer mit dabei ist Maskottchen Gürkchen.

Vom Bürgermeister gab es ein dickes Lob für die Auftritte der Mädchen in der Session: „Ihr seid eine Zierde für die Stadt. Das habt ihr ganz toll gemacht.“