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Parken im AbteiortPulheimer Politiker heben Parkscheinpflicht an der Langgasse auf

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Eine Fußgängerzone in Brauweiler.

Vier Parkplätze hatte die Stadt für die im April 2024 angelegte Fußgängerzone vorgeschlagen. Eine Mehrheit der Politiker war dagegen.

Die Bewirtschaftung war laut Stadtverwaltung unwirtschaftlich. Künftig gilt Parkscheibenpflicht mit einer Dauer von maximal zwei Stunden.

Dezernent Olaf Kleine-Erwig ließ sich nicht beirren. „Das ist ein wichtiger Schritt für die Belebung der Ortsmitte“, sagte er im Ausschuss für Tiefbau und Verkehr (TVA) über das von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Parkkonzept. Im Kern sieht es vor, dass es im Zentrum des Abteiortes künftig mehr kostenfreie Parkplätze gibt, da die Parkscheinpflicht an der Langgasse künftig wegfällt. Die Bewirtschaftung war laut Stadtverwaltung unrentabel.

Die Politik und zwei Bürgerinnen reagierten deutlich weniger euphorisch. Claudia Berger, eine der Inhaberinnen der Bücherstube Brauweiler, sprach sogar von einer „Mogelpackung“. Es höre sich gut an, dass es künftig mehr als doppelt so viele Parkplätze in Brauweiler gebe. Dies hatte die Stadt zuletzt in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Bei genauerem Hinsehen kämen allerdings nur die 34 Parkplätze an der Langgasse hinzu.

Pulheim: Nicht für die Öffentlichkeit

Dass bald auch die „45 bis 50“ (so die Verwaltung) Kundenparkplätze an der Rewe-Filiale hinzukommen, ist eher unwahrscheinlich. Die Verwaltung hatte in ihrem Konzept zwar vorgeschlagen, dass die Rewe Markt GmbH „die in ihrem Eigentum befindlichen“ Parkplätze, zur Verfügung stellt, sodass die Bürgerinnen und Bürger sie nutzen können. Im Gegenzug soll der Firma zunächst für fünf Jahre gestattet werden, eine der zwei Einkaufswagenboxen gegenüber dem Eingang in die Filiale aufzustellen. Aktuell stehen die Boxen auf dem Parkplatz der Rewe.

Die Sache hat allerdings einen Haken: Die Kundenparkplätze gehören nicht der Rewe GmbH. Rewe sei ein Mieter eines Wohnungseigentümers, daher dürfe die Firma sie für ihre Kunden nutzen, aber nicht für die Öffentlichkeit, ist aus der Wohnungseigentümergemeinschaft zu erfahren. Die Rewe Markt GmbH teilt auf Nachfrage dies mit: „Wir führen diesbezüglich aktuell sowohl mit der Stadt Pulheim also auch mit der Eigentümergemeinschaft Gespräche. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine finale Entscheidung.“

Sehr kritisch sahen die Fraktionen den Vorschlag der Verwaltung, in der im April 2024 angelegten Fußgängerzone zwischen Kaiser-Otto-Straße und Guidelplatz vier Stellplätze anzulegen. Sie wären ausschließlich von ehemaligen Schotterparkplatz aus erreichbar, für die Zufahrt müssten allerdings zwei Parkplätze weichen. „Das geht ein bisschen in Richtung Schilda“, kommentierte Walter Lugt (WfP). Dem Verwaltungsvorschlag stimmten nur zwei Politiker der CDU zu.

Einstimmig haben die Fraktionen beschlossen, dass vor dem Eingang in die Rewe-Filiale ein Fußgängerüberweg angelegt wird. Um die durch die Einkaufswagen entstehenden Geräusche zu minimieren, soll er asphaltiert werden. Auch der Parkscheibenpflicht mit einer Parkdauer von maximal zwei Stunden, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie samstags von 8 bis 14 Uhr auf den erwähnten Parkplätzen, stimmten sie ohne Gegenstimmen zu.