VerdienstkreuzPulheimer Hans-Rudolf Müller wird für sein politisches Engagement geehrt

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Der Politiker sitzt an seinem Schreibtisch, darauf liegen viele Briefe.

Hans-Rudolf Müller verbringt viel Zeit am Computer.

Beim Blick zurück fallen dem Politiker Themen ein, auf die er stolz ist. Auf der Liste steht auch der Bau der Westumgehung Sinnersdorf.

Hans-Rudolf Müller sitzt oft und gerne am Computer. „Er ist ein extrem gutes Hilfsmittel. Gäbe es ihn nicht, könnte man vieles nicht machen.“ Der Wahl-Sinnersdorfer weiß, wie wichtig es ist, Briefe oder E-Mails zu schreiben, um etwas zu bewegen. Seit 1980 ist er in seinem Wohnort kommunalpolitisch aktiv, im Oktober 1989 wurde er erstmals in den Stadtrat gewählt.

Die Stadt hat das Engagement des zweifachen Vaters und Großvaters mehrfach gewürdigt. 2010 hat er sich ins Goldene Buch der Stadt eingetragen, 2015 hat sie ihm die Ehrennadel verliehen. Das seien bewegende Momente gewesen, verrät er bei einem Gespräch in seinem Haus in Sinnersdorf. Am Freitag, 5. Juli, kommt eine weitere Auszeichnung dazu. Im Kreishaus in Bergheim erhält Hans-Rudolf Müller das Verdienstkreuz am Bande.

Es ist letztendlich immer Teamarbeit
Hans-Rudolf Müller, Kommunalpolitiker

Mit der Auszeichnung gerechnet habe er nicht. Er wisse, was er geleistet habe, wolle es aber nicht an die große Glocke hängen. „Es ist letztendlich immer Team-Arbeit.“  Er habe etwas für die Stadt und für Sinnersdorf bewegen wollen, daher sei er in die Kommunalpolitik gegangen. Die Erfahrungen aus seiner Laufbahn als Beamter bei der Stadt Köln, für die er 47 Jahre im Dienst war, kamen ihm dabei zugute. 

Beim Blick zurück fallen Hans-Rudolf Müller einige Themen ein, auf die er stolz ist. Ganz oben auf der Liste steht der Bau der Westumgehung Sinnersdorf, die im Oktober 2018 freigegeben wurde. „Wenn ich bedenke, wie schwierig das alles war. Aber wir hatten auch Unterstützung auf Landesebene, insbesondere vom verstorbenen Guido van den Berg.“

Pulheim: SPD-Team organisierte zahlreiche Feste

Auch die Neugestaltung der Ortsmitte mit dem Platz vor der Pfarrkirche St. Hubertus lag Hans-Rudolf Müller am Herzen. Intensiv hat er sich dafür eingesetzt, dass die Pulheimer Straße inklusive Rad- und Gehweg umgebaut, drei Bushaltestellen barrierefrei gestaltet und mit moderner Technik (Digitaler Fahrgastinformation) ausgestattet werden. Der Startschuss für das Projekt soll Anfang 2025.

Deutlich verbessert habe sich das ÖPNV-Angebot in Sinnersdorf. „Die Busse der Linie 980 fahren häufiger, inzwischen jede halbe Stunde.“ Auch auf „bürgerschaftlicher Ebene“ waren Hans-Rudolf Müller und seine Mitstreiter in der SPD Sinnersdorf aktiv. Gemeinsam hätten sie Kinder-, Familien- und Grillfeste organisiert.

Müllkalender und Fahrplan erscheinen noch heute

Einmal pro Jahr stand der „Sinnersdorfer Frühjahrputz“ im Terminkalender des Ortes. Über Jahrzehnte hat sich der gebürtige Leipziger in der Redaktion des „Sinnersdorfer Ortsgespräch“  engagiert. „Es ist zweimal pro Jahr erschienen, in einer Auflage von jeweils 2200 Exemplaren. Es beinhaltete die Themen, die für Sinnersdorf relevant waren“, sagt Hans-Rudolf Müller und klappt einen Ordner auf, in dem die Broschüren abgeheftet sind.

Da der 76-Jähriger gerne am Computer saß und sitzt, hat er Jahr für Jahr den „Sinnersdorfer Müllkalender“ und den „Sinnersdorfer Fahrplan“ erstellt. Das macht er nach wie vor. Allerdings steht nicht mehr SPD auf den Deckblättern der jeweils 2500 Faltpläne, die Hans-Rudolf Müller mit seiner Frau Hannelore verteilt, sondern WfP für „Wir für Pulheim“

Nach der letzten Kommunalwahl haben die verstorbene Elfriede Probst, Horst Konopatzki, Walter Lugt, Hans-Rudolf Müller und Frank Sommer der SPD den Rücken zugekehrt. Gewichtige sachliche Argumente hätten dazu geführt, die sie sich im Oktober 2020 zur Fraktion „Wir für Pulheim“ (WfP) zusammengeschlossen hätten. Mehr möchte Hans-Rudolf Müller zu dem Schritt, der für die fünf Kommunalpolitiker mit dem Ausschluss aus der SPD endete, dazu nicht sagen.

Die fast 35 Jahre in der Kommunalpolitik seien gelegentlich schon ziemlich rau gewesen. Aber missen möchte Hans-Rudolf Müller die Jahre nicht. Er betont aber: „Ohne die Unterstützung meiner Frau wäre all das nicht möglich gewesen.“

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