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GlasfasernetzPulheim kündigt wegen zu hoher Kosten Vertrag mit Kreis und Nachbarkommunen

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Eine Frau hält ein Kabelbündel aus Glasfaserkabeln vor einer sogenannten Speedpipe (Leerrohr) für ein Glasfasernetzwerk.

Eine Frau hält ein Kabelbündel aus Glasfaserkabeln vor einer sogenannten Speedpipe (Leerrohr) für ein Glasfasernetzwerk. Schnelles Internet gilt als ein wichtiger Standortfaktor.

Nun will die Stadtverwaltung versuchen, mit Telekommunikationsunternehmen Möglichkeiten für den Glasfaserausbau zu finden.

Da die Kosten deutlich höher waren als erwartet, hat die Stadt eine Kooperationsvereinbarung mit dem Rhein-Erft-Kreis zum Breitband-Ausbau gekündigt. Erst im August 2022 hatte sie den Vertrag mit dem Kreis und den Städten Brühl, Elsdorf, Erftstadt, Frechen und Wesseling geschlossen.

Pulheim geht von weiteren Kostensteigerungen aus

Ziel war es, unterversorgte Gebiete mit Bandbreiten von mindestens einem Gigabit auszustatten. Dazu sollten auch Zuschüsse fließen. Um herauszufinden, wie hoch die Kosten sind, hatte der Kreis den Tüv Rheinland mit einem Markterkundungsverfahren beauftragt. Aus der Befragung aller Telekommunikationsunternehmen ergaben sich für Pulheim 439 förderfähige Adressen, also Haushalte, die durch das Programm schnelles Internet erhalten könnten.

Allerdings lagen die ermittelten Anschlusskosten mit 15.254 Euro deutlich über den ursprünglich genannten 12.000 Euro pro Adresse. Die Gesamtkosten sollten sich auf 6,7 bis 6,9 Millionen Euro summieren, wovon die Stadt etwa 1,4 Millionen Euro zu tragen hätte. Das alles war der Stadtverwaltung zu teuer, zumal von weiteren Kostensteigerungen auszugehen sei, die von den Kommunen getragen werden müssten.

Die Kosten stünden in keinem Verhältnis mehr zum Ausbau, daher hatte die Stadtverwaltung dem Stadtrat vor der Sommerpause empfohlen, die Vereinbarung zu kündigen. Nun will Pulheim versuchen, mit Telekommunikationsunternehmen Möglichkeiten für den Glasfaserausbau zu finden.