In dem Stadtteil fehlen Kita-Plätze für Kinder, die jünger und älter als drei Jahre alt sind. Ein Neubau soll Abhilfe schaffen.
Sechs GruppenPulheim legt Pläne für neue Kita offen – so soll sie aussehen
Ein Termin steht noch nicht fest. Doch schon in Kürze haben Bürger und Behörden noch einmal die Möglichkeit, sich zu einer in Sinnersdorf geplanten Kindertagesstätte zu äußern. Einen Monat lang wird der Bebauungsplan BP 157 „Sinnersdorf – Kita Am Paulspfädchen“ im Rathaus ausgehängt.
Der Umwelt- und der Planungsausschuss haben den Auslegungsbeschluss jeweils einstimmig beschlossen. Ziel der Planung ist es, auf dem Gelände „ein anspruchsvolles Konzept“ für eine Kita für sechs Gruppen zu ermöglichen. Der Bedarf ist gegeben, andere Flächen, die für den Bau einer Kita infrage kommen, gebe es nicht, so die Stadt.
Geplante Kita: Grundstück gehört der Stadt Pulheim
Das Bauprojekt im Stadtteil Sinnersdorf beruht auf den Ergebnissen der letzten Kita-Bedarfsplanung für die Jahre 2019 bis 2025. Demnach fehlen in Sinnersdorf zwei Gruppen beziehungsweise 44 Plätze für Kinder ab drei Jahren (Ü3) und 40 bis 60 Plätze für Mädchen und Jungen, die jünger sind als drei Jahre. Durch den Bau der Kita wird der Bedarf laut Stadtverwaltung gedeckt.
Auf dem rund 1,9 Hektar großen Areal ist ein eingeschossiges Gebäude mit sechs Gruppenräumen geplant. Diese schließen sich an den Zentralbereich an, der wiederum den Eingang, einen Multifunktionsbereich sowie einen Bewegungs-, Tanz- und Therapieraum umfasst. Das Grundstück gehört der Stadt und liegt südlich des Friedhofs und der Rurstraße.
Kaum Einwände gegen Bauprojekt in Pulheim
Ursprünglich war es als Erweiterungsfläche für den Friedhof vorgesehen. Laut Stadtverwaltung wird sie nicht mehr benötigt, da sich die Bestattungskultur verändert habe. Die Flächen werden derzeit noch landwirtschaftlich genutzt. Das Areal an der Grenze zu Pulheim ist im Flächennutzungsplan der Stadt, kurz FNP, bislang als „Grünfläche“ mit der Zweckbestimmung „Friedhof“ dargestellt.
Um die planungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, muss der FNP in Teilen geändert und ein Bebauungsplan BP 157 Sinnersdorf – Kita Am Paulspfädchen aufgestellt werden. In der ersten Runde der Bürgerbeteiligung im Zeitraum 19. August bis 9. September 2021 war eine Stellungnahme im Rathaus eingegangen.
Der Verfasser hielt es für nicht angemessen, „direkt neben einem Ruhe- und Trauerort eine Kita zu errichten“. Die Stadt hatte dazu erklärt, dass die Kita in „beträchtlicher Entfernung“ zum Friedhof gebaut werde. Zudem sei Kinderlärm gemäß einem Gerichtsurteil keine Ruhestörung. Die Stellungnahme wurde daher nicht berücksichtigt.
Dass sich das 2021 gestartete Bebauungsplanverfahren verzögert hat, erklärt die Stadt so: Für geschützte Arten wie das Rebhuhn und die Feldlerche hätten Ersatzflächen gefunden werden müssen. Dafür seien auch Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer notwendig gewesen. Das habe gedauert.