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In der Krise viel UnterstützungTheater im Pulheimer Walzwerk feiert zehnjähriges Bestehen

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Die Theaterbühne im Walzwerk mit Darstellern auf der Bühne.

Die Gala zum Zehnjährigen des Theaters im Walzwerk war ein Erfolg – bei einer Gala wurden Ausschnitte aus dem gesamten Programm gezeigt.

Marco Seypelt, Leiter des Theaters im Walzwerk, blickt stolz auf zehn Jahre zurück. Die Gala zum zehnjährigen Bestehen war ein voller Erfolg.

Gut gelaunt und ausgesprochen zufrieden klingt Marco Seypelt, Leiter des Theaters im Walzwerk. Die Gala zum zehnjährigen Bestehen des Hauses mit vielen Künstlern an der Rommerskirchener Straße 21 war ein voller Erfolg.

Ausverkauftes Theater: Wahl-Pulheimer plant Gala jedes Jahr

Weil der Abend mit 85 Gästen im ausverkauften privaten Theater so schön war, möchte der 52-jährige Wahl-Pulheimer künftig jedes Jahr eine Gala in den Spielplan aufnehmen. „Wir können an so einem Abend Ausschnitte aus dem gesamten Programm zeigen“, erklärt er. Genau diese Vielfalt sei bei den Gästen sehr gut angekommen. Sie hätten Künstler erlebt, die sie sonst eher nicht zu einem Theaterbesuch bewogen hätten, vermutet Marco Seypelt und nennt das Stichwort „Kulturschock“. „An Travestie trauen sich viele einfach nicht ran.“

Es sind besondere, sehr gefühlvolle Abende. Das Programm geht in die Seele. Das spiegeln die Gäste wieder
Marco Seypelt

Auch mit Zauberei fremdelten so manche. Doch auch die Auszüge aus dem Programm „No Lies“ (Keine Lügen) hätten sie begeistert. Vor drei Jahren haben Rainer Mees und Marco Seypelt das Format kreiert. Die beiden kennen sich lange, beide sind in der Sparte Improvisation zu Hause. Ein- bis zweimal im Jahr bringen sie „Keine Lügen“ auf die Bühne. „Es sind besondere, sehr gefühlvolle Abende. Das Programm geht in die Seele. Das spiegeln die Gäste wieder.“

Bei der Programmauswahl hat Marco Seypelt, der bei einigen Veranstaltungen – wie etwa „Keine Lügen“ – am Klavier sitzt, bislang eine glückliche Hand bewiesen, von ein oder zwei Flops abgesehen. Jam-Sessions, Improvisation, Kabarett, „Pulheim singt“, die Mädelsabende mit Comedy speziell für Frauen, die Zauberveranstaltung „Closeup Magic Show“, ein Kinderprogramm mit fünf Sparten wie auch Spieleabende – die Mischung macht’s.

Publikumsmagnet: Deutsche Kabarettistin Ingrid Kühne

Er nutze Kontakte, von denen er einige seit mehr als 20 Jahren pflege, wähle Publikumsmagnete wie Ingrid Kühne, aber auch neue Künstler aus. „Künstler und Agenturen bewerben sich“, erklärt er. Es komme aber auch immer wieder vor, dass Kunden ihm sagten: „Schau dir diese Künstlerin oder diesen Künstler mal an.“

Die Corona-Pandemie war auch für Marco Seypelt ein Dämpfer. „Aber ich habe sie überstanden.“ Dafür dankt der Musiker seinen treuen Gästen. „Sie haben Solidaritätstickets gekauft und mir Mut zugesprochen, weiterzumachen.“ Eine immense Hilfe sei die staatliche Unterstützung gewesen, von der Stadt habe er eine Summe aus dem Kulturfonds bekommen. „Außerdem sind Künstler hier aufgetreten, die auf ihre Gage verzichtet haben.“ Zusätzlich habe ihn der Förderverein des Theaters unterstützt. „Das hat mir Auftrieb gegeben.“ In den vergangenen Jahren sei die Mitgliederzahl von anfangs 18 auf nunmehr 80 Mitglieder gestiegen. „Einige der Förderer helfen im Theater mit, beim Einlass, hinter der Theke oder in der Technik.“

Nach dem soundsovielten Lockdown habe er sich dann doch gefragt, ob das alles einen Sinn ergebe. Immer wieder habe er Veranstaltungen verschieben müssen. Dennoch habe er nicht eine Sekunde daran gedacht, alles hinzuschmeißen. „Die Faszination fürs Theater lässt mich einfach nicht los.“