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Unterkünfte für GeflüchteteStadtrat in Pulheim muss weitere 3,5 Millionen Euro freigeben

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Ein Tor ohne Netz steht auf einem ehemaligen Aschenplatz.

Auf dem Sportplatz zwischen Bernhardstraße und Laurentiusweg entstehen Unterkünfte für Geflüchtete.

Das Geld ist im Haushalt vorhanden, es muss allerdings umgeschichtet werden. Da die Zeit drängt, wurde eine Sondersitzung angesetzt.

Der Stadtrat kommt am Donnerstag, 31. Oktober, 18 Uhr, zu einer Sondersitzung im Köster-Saal, Steinstraße 15, zusammen. Der Grund: Die in Brauweiler, Sinnersdorf und Stommeln geplanten Unterkünfte für Geflüchtete werden teurer. 13,5 Millionen Euro hatte die Stadt kalkuliert. Die Auswertung der bei der europaweiten Ausschreibung eingegangenen Angebote hatte ergeben, dass sich die Kosten auf 17 Millionen Euro belaufen.

Pulheim: Bieter könnten Angebote zurückziehen

Die fehlenden 3,5 Millionen Euro stehen im Haushalt zur Verfügung. Sie sind allerdings für andere Projekte vorgesehen und müssen nun umgeschichtet werden. Dafür ist ein Beschluss des Stadtrates erforderlich. Laut Stadtverwaltung ist die Sondersitzung des Stadtrates somit unvermeidbar, da die Bindefristen für die Auftragsvergabe auslaufen und die Vorabinformation an die Bieterfirmen spätestens am 4. November versendet werden müssen.

Eine Verlängerung der Bindefrist scheidet laut Stadtverwaltung aus, da das Risiko besteht, dass die Bieter ihr Angebot zurückziehen und es folglich zu erheblichen Verzögerungen kommt. Das will die Verwaltung unter allen Umständen vermeiden, schließlich möchte sie die Sporthallen in Pulheim, Stommeln und Brauweiler, in denen seit Monaten Geflüchtete untergebracht sind, so schnell wie möglich für den Schul- und Vereinssport freigeben zu können.

Pulheim: 1546 Geflüchtete in der Stadt

Eine Mehrheit hat im Mai beschlossen, dass die Unterkünfte gebaut werden. Auf dem Aschenplatz zwischen Bernhardstraße und Laurentiusweg im Abteiort sind drei Containergebäude für maximal 196 Geflüchtete geplant. Sobald an einem weiteren Standort geeignete Flächen zur Verfügung stehen, wird die Anzahl der Plätze in der Wohnanlage allerdings auf maximal 150 Menschen reduziert.

Sollte die Zahl der zugewiesenen Geflüchteten weiter steigen und es keine geeigneten Alternativen geben, wird eine Erweiterung der Wohnanlage auf dem Aschenplatz nicht ausgeschlossen. Der vierte Container wird vorerst nicht gebaut, ist aber aus Gründen der Wirtschaftlichkeit in der Ausschreibung enthalten. Für den Bau wäre dann aber ein Beschluss des Ausschusses für Liegenschaften und Hochbau oder des Stadtrates erforderlich.

Auf dem Grundstück an der Christophstraße/Ecke Hedwigstraße in Sinnersdorf entsteht ein doppelgeschossiger Containerbau mit maximal 40 Plätzen. Hinter der Turnhalle An der Kopfbuche in Stommeln lässt die Stadt eine neue Unterkunft für bis zu 72 Geflüchtete errichten.

Bei optimalem Verlauf geht die Verwaltung davon aus, dass die Gebäude in Brauweiler und Sinnersdorf schon zum Ende des ersten Quartals 2025 bezugsfertig sein werden. Die Unterkünfte im Mühlenort sollen im dritten Quartal 2025 fertig sein. Derzeit leben laut Verwaltung 1546 Geflüchtete in der Stadt, 1018 sind in einer der 29 städtischen Unterkünfte untergebracht.