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UntersuchungKnoten rund um den Paul-Decker-Platz in Pulheim muss verändert werden

Lesezeit 2 Minuten
Ein weißes Fahrrad, Geisterfahrrad genannt, lehnt an einer Straßenlaterne.

Der zehn Jahre alte Schüler Henry ist im September 2023 am Paul-Decker-Platz tödlich verunglückt.

Der Knoten ist nach Ansicht von Verkehrsplanern auffällig. Es herrsche ein ziemliches Durcheinander, die Schilder seien widersprüchlich.

Der Knoten Paul-Decker-Platz/Venloer Straße (Kreisstraße 24) soll für Fahrradfahrer sicherer werden. Gemeinsam wollen der Rhein-Erft-Kreis und die Stadt Pulheim „kurzfristige Verbesserungen entwickeln“, wie es Achim Kapp, Leiter des Kreisverkehrsamtes, im Ausschuss für Tiefbau und Verkehr (TVA) formulierte.

Pulheim: Stadt will Beschilderung umgehend ändern

In einem ersten Schritt werde die Stadt umgehend fehlerhafte Schilder ändern, kündigte Pulheims Dezernent Olaf Kleine-Erwig an. Außerdem wird der Rhein-Erft-Kreis einen externen Sachverständigen beauftragen, ein Konzept zu entwickeln. Rund 60.000 Euro sollen dafür im Doppelhaushalt des Kreises für die Jahre 2025/2026 reserviert werden.

Dass rund um den Knoten, wo der zehnjährige Henry im September 2023 tödlich verunglückt ist, dringender Handlungsbedarf besteht, machte Alexandra Klemps-Kohnen vom Büro für Stadt- und Verkehrsplanung (BSV) in Aachen im Ausschuss deutlich. Das Büro hatte im Auftrag des Rhein-Erft-Kreises die Verkehrssituation rund um den Paul-Decker-Platz untersucht.

Die Radverkehrsführung ist sehr unübersichtlich
Alexandra Klemps-Kohnen, Verkehrsplanerin

Anfang September hatte das Büro die Ergebnisse im Verkehrsausschuss des Kreises vorgestellt, am Mittwoch erläuterte die Planerin die Ergebnisse im TVA. Sie fand deutliche Worte. „Der Knoten ist auffällig. Es herrscht ein ziemliches Durcheinander“, sagte sie. Die Beschilderung sei widersprüchlich, stellenweise aber auch unvollständig.

„Die Radverkehrsführung ist sehr unübersichtlich.“ Es gebe Schutzstreifen, aber auch gemeinsame Fuß- und Radwege. Wie die Planerin weiter erläuterte, erfüllen die Schutzstreifen die heutigen Anforderungen nicht. Sie sind zu schmal, die Aufstellflächen für die Radfahrerinnen und Radfahrer mit 2,45 Metern nicht tief genug. „Sie sollten drei bis fünf Meter tief sein“, stellte Alexandra Klemps-Kohnen fest.

Im Oktober 2023 hatte das Büro an zwei Tagen, jeweils zwischen 5 und 20 Uhr, das Verkehrsgeschehen rund um den Knoten beobachtet. 903 Radfahrerinnen und Radfahrer, darunter viele Schülerinnen und Schüler, hatte das Büro gezählt. Klemps-Kohnen: „Nur 100 haben sich an die Straßenverkehrsordnung gehalten.“

Auffällig sei gewesen, dass insbesondere an der Escher Straße Radfahrende auf der Bereiche unterwegs waren, die Fußgängern vorbehalten sind. Fazit der Planerin: „Der Knoten muss überplant werden.“