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StraßensperrungVersenkbare Poller sorgen in Pulheim für Unstimmigkeiten

Lesezeit 3 Minuten
Drei Männer stehen vor hochgefahrenen Pollern.

Seit Ende April sind die versenkbaren Poller in Betrieb. Norbert Rohde von der KG Ahl Häre, Bürgermeister Frank Keppeler und Jens Kehr von der KG Löschgrenadiere bei einem Ortstermin (v.l.).

Die Platzierung der Poller an der Einmündung in die Bachstraße bezeichnet ein Pulheimer als „Falle“ für die Verkehrsteilnehmer.

Die Idee, an Wochenenden in den Sommerferien die Venloer Straße in Höhe des Marktplatzes zu sperren, kommt in der Bevölkerung gut an. „Es ist so angenehm, im Freien zu sitzen, ohne dass Autos vorbeifahren“, sagte eine Passantin. Eine andere findet, dass die Entscheidung überfällig sei.

„Die Stadt hätte das schon längst machen sollen. Ich hätte nichts dagegen, wenn die Straße schon am Freitagabend und nicht erst am Samstag ab 18 Uhr gesperrt wird.“ Auch ein Leser dieser Zeitung, der sich per E-Mail gemeldet hat, begrüßt das Pilotprojekt auf der Venloer Straße, das sich zunächst auf die Sommerferien beschränkt. Es sei ein riesiger Zugewinn für das Stadtzentrum.

Totale Fehlplanung in Pulheimer City

„Die Pulheimer-Auto-Poser-Szene muss sich eine neue Route suchen und motorisierte Zweiradfahrer werden es auch noch verstehen, dass die Sperrung unter dem Aspekt des Gemeinwohls auch für sie gilt“, schreibt er. Er plädiert für eine Sperrung an allen Wochenenden. Die Platzierung der Poller an der Einmündung in die Bachstraße bezeichnet der Pulheimer allerdings als totale Fehlplanung und Falle für die Verkehrsteilnehmer.

Da es an den Pollern keine blinkenden Elemente gebe, davor eine Signalampel und ein Verkehrsschild mit dem Hinweis „Sackgasse“ fehle, hätten sich an den Ferienwochenenden dramatische Wendemanöver abgespielt, wenn drei Fahrzeuge gleichzeitig in die Falle gefahren seien. Außerdem hätte die Stadt den Stellplatz für Autofahrer mit Handicap unmittelbar vor die Eisdiele zurückverlegen können, wo er früher jahrelang gewesen sei.

Klappbare Schilder weisen in Pulheim den Weg

Von einer Fehlplanung kann aus Sicht der Stadtverwaltung keine Rede sein. „Um zu vermeiden, dass Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer bis vor die Poller fahren und dann wenden müssen, sind klappbare Schilder angebracht worden, die seit Beginn des vom Stadtrat beschlossenen Pilotprojekts am 6. Juli bei der Sperrung geöffnet werden. Diese kündigen die Richtung an, in die gefahren werden muss“, teilt Stadtsprecherin Ruth Henn auf Nachfrage mit.

Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, die auf der Venloer Straße unterwegs sind, könnten also ungehindert ihren Weg fortsetzen – wenn auch über eine kurze Umleitungsstrecke. Es sei allerdings die gleiche, die seit jeher bei Sperrung dieses Teilstücks genutzt werde. Sie führe über die Johannisstraße, die Levenkaulstraße und die Bachstraße.

Die versenkbaren Poller seien nach reiflicher Abwägung an der Marktplatzseite in Richtung Bachstraße installiert worden. Henn: „An dieser Stelle befindet sich eine Parkfläche für Schwerbehinderte, die Platz für zwei Fahrzeuge bietet. Diese Parkmöglichkeit sollte auch bei einer Sperrung bestehen bleiben.“

Die Stadtsprecherin verweist darauf, dass die sechs Poller den Vorgaben entsprechend beleuchtet seien, an jedem gebe es einen blinkenden roten Ring. Dank der Poller sei es einfach, den Straßenabschnitt zu sperren. „Dies hat sich auch bereits bei den Veranstaltungen bewährt, die in den vergangenen Wochen stattgefunden haben.“ Mit dem Pilotprojekt möchte die Stadt herausfinden, welche Effekte die temporäre Sperrung auf den Marktplatz wie auch auf den Verkehr im Umfeld hat.