Bei den Highland Games auf dem Rasen hinter dem Sportzentrum wuchsen die Fünf- und Sechsjährigen über sich hinaus.
WettkampfVorschulkinder rollten Fässer und bauten Pyramiden in Pulheim
Einst wuchtete Hans Hugo Sürth selbst sieben Meter lange Baumstämme in Highland Games zum Überschlag durch die Luft. Gemeinsam mit dem Pulheimer Highlander Verein rief er die Highland Games für Vorschulkinder ins Leben. Zum 14. Wettbewerb für die fünf- bis sechsjährigen in den Pulheimer Kitas betrachtete Hans Hugo Sürth sein Erbe am Samstag als Gast. Den Sport habe er aufgegeben, sagte der 82-jährige, und die Nachfolge der Highland Games für die Kinder in treue Hände gegeben.
Die Familie Günter Stenkamp hatte Sürth gebeten weiterzumachen. Gemeinsam mit dem Jugendchor des Karnevalsvereins Abteiwache stemmten die Veranstalter die Games auf dem gewohnten Rasen hinter den Sportplätzen des Sportzentrums. Diesmal unterstützt von Eltern, die an vielen der zehn Disziplinen, wie Pyramiden aus Holzklötzen bauen, Fassrollen, Hufeisenwerfen und vielen anderen die Punktelisten führten.
Pulheimer Eltern unterstützten ihre Kinder beim Wettkampf
Für Tochter Helena tue er doch alles, sagte etwa Vater Paul Hafner, zum Anfeuern der Tochter seien Oma und Opa mitgekommen. Paul Hafner wies die Kinder in die Disziplin Sackwerfen ein. Rückwärts über Kopf sollte der Sack über eine Leine fliegen. Ein lobendes „trotzdem gut“ gab es von ihm auch dann, wenn nach drei Versuchen der Sack nicht die gewünschte Flugrichtung genommen hatte.
160 Kinder aus den Kindertagesstätten des Stadtgebietes waren zum urigen Sportereignis gekommen. Es sei schon ein ganz besonderes Event, es unterstreiche den Stellenwert der älteren Vorschulkinder auf dem Weg zur Grundschule, sagte die Mutter Eva Grimm.
Geübt hätten die Kinder der St.-Elisabeth-Kindertagesstätte beim wöchentlichen Turnen, erzählte die Erzieherin Anna Skiba. Für so manche Disziplin habe sich aber kein passendes Gerät im Turnraum gefunden. Für das Baumstammschleppen im Slalom habe beispielsweise eine Schwimmnudel für den starren Bambusstab von über zwei Metern Länge herhalten müssen.
Bürgermeister Frank Keppeler und Simone Tiepel von der Wohnungsgesellschaft mbH Rhein-Erft ließen sich von Günter Stenkamp in die Kunst des Baumstammwerfens einweisen, freilich mit kindgerechten Stecken von 1,20 Meter Länge. Simone Tiepel hatte für jedes Kind eine Butterbrotdose mitgebracht und ein Holzspielzeug zum Rechnen lernen. Medaillen und Urkunden des Kindergartensportabzeichens „Kibaz“ hielt Martina Stenkamp, die Ehefrau des Moderators für die Kinder bereit.